Söder kritisiert BundesländerLockerungen „im Stundenrhythmus“

Söder kritisiert Bundesländer: Lockerungen „im Stundenrhythmus“ – CSU-Chef und Bayern-Ministerpräsident Markus Söder kritisierte nach der Bund-Länder-Schalte andere Bundesländer und einzelne Entscheidungsträger.
Sowohl er als auch Kanzlerin Angela Merkel seien verwundert, „warum wir seit Ostern ... eine Lockerungsdebatte nach der anderen bekommen, eine Exitstrategie nach der anderen vorgelegt bekommen haben“, so Söder im ZDF am Mittwochabend.
Er bedaure dieses Vorgehen.
Europaweit ernte die Bundesrepublik Bewunderung dafür, wie schnell sie durch die Krise gekommen sei. Söder im ZDF: „Einige in Europa sind jetzt verwundert, wie schnell – und zwar im Stundenrhythmus – einige Bundesländer und einige in Deutschland agieren.“
Söder sprach bei den Lockerungen von einem „Überbietungswettbewerb“.
Am frühen Abend hatte der Ministerpräsident während der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Bundeskanzlerin sowie Hamburgs Regierendem Bürgermeister Peter Tschentscher den anderen Bundesländern für ihre Solidarität noch seinen Dank ausgesprochen.
Zuvor hatten Bund und Länder über weiterreichende Lockerungen entschieden – unter dem Vorbehalt eines Notfall-Mechanismus, der regionsspezifische Maßnahmen vorsieht, sollten Infektionszahlen lokal wieder in die Höhe schnellen.
Besonders Hessen wurde vom CSU-Chef kritisiert – das Bundesland lässt nach der gestrigen Entscheidung wieder Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern zu.
Man wisse dabei doch, so Söder, dass auf solchen Veranstaltungen am ehesten eine Ausbreitung von Infektionen drohe.
In Nordrhein-Westfalen öffne man wiederum seine Gastronomie zwei Wochen vor seinem Bundesland, betonte der bayerische Ministerpräsident. Er habe entschieden, dass Bayern langsamer vorgehen werde.
„Ich kann nur dringend davor warnen, das jeden Tag zu beschleunigen“, betonte Söder, der von einem Optimismus hinsichtlich der Zahl der Neuinfektionen sprach: „Ob sie halten, wird sich zeigen“.
Von allen Bundesländern verzeichnet Bayern mit Abstand die meisten Corona-Infektionen und -Todesfälle.
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Quelle: msn.com