Sieben Minuten HerzstillstandMann berichtet über Nahtoderfahrung

Sieben Minuten Herzstillstand: Mann berichtet über Nahtoderfahrung – Ob es ein Leben nach dem Tod gibt, und wie ein solches aussehen könnte, wird wohl auf ewig Gegenstand von Spekulationen bleiben. Erfahren werden wir es früher oder später alle, doch bis dahin werden die sogenannten Nahtoderfahrungen, von denen Menschen hin und wieder berichten können, wohl die einzige Informationsquelle bezüglich dessen bleiben, was uns im Jenseits womöglich erwartet.
Der Nachrichtenagentur PA Real Life verriet der Brite Shiv Grewal laut der „New York Post“ beispielsweise: „Ich wusste irgendwie, dass ich tot war. Es fühlte sich an, als wäre ich von meinem Körper getrennt worden. Ich befand mich in einem leeren Raum, hatte aber nach wie vor Empfindungen.“
Der inzwischen 60-jährige Grewal hatte vor zehn Jahren einen Herzstillstand erlitten.
Seine Frau, mit der er während des Vorfalls zusammen am Mittagstisch saß, rief sofort einen Notarzt. Doch als dieser eintraf, war kein Puls mehr festzustellen, da Grewals Herz bereits aufgehört hatte zu schlagen. Ganze sieben Minuten war der Mann aus Südlondon quasi tot.
Währenddessen, so Grewal, habe er sich gefühlt, „als würde man durch Wasser schwimmen, man fühlt sich schwerelos und losgelöst von der physischen Welt“. Und weiter: „An einem Punkt bin ich über den Mond geflogen und konnte Meteoriten und das ganze Universum sehen.“
Weiterhin berichtet er, während seiner Nahtoderfahrung mehrere Optionen für ein alternatives Dasein gespürt zu haben. So seien ihm Reinkarnationen angeboten worden, er habe jedoch in sein altes Leben zurückgewollt.
„Ich habe ganz klar gesagt, dass ich in meinen Körper, in meine Zeit und zu meiner Frau zurückkehren und weiterleben möchte.“
Glücklicherweise konnte Grewal schließlich durch den Sanitäter tatsächlich ins Leben zurückgeholt werden. Zwar schlug sein Herz nach wenigen Minuten wieder, da sein Gehirn in der Zeit jedoch nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt worden war, musste er in ein künstliches Koma versetzt werden.
Später sollte Grewal erklären, eigentlich eher „wissenschaftlich orientiert“ und „ein natürlicher Zyniker“ zu sein, durch diese Erfahrung nun aber an ein Leben nach dem Tod zu glauben: „Ich habe dadurch weniger Angst vor dem Tod, aber gleichzeitig auch mehr Angst, weil ich erkannt habe, wie wertvoll alles ist, was ich im Leben habe.“
Inwieweit sich in diesen Zusammenhang oft zitierte Erfahrungen wie ein weißes Licht am Ende des Tunnels, der Schnelldurchlauf des eigenen Lebens oder der Anblick des eigenen Körpers von oben wissenschaftlich erklären lassen, wird unter Experten schon lange debattiert.
Eine Studie aus dem Jahr 2023 kommt zu dem Schluss, dass das Gehirn im Augenblick des Sterbens in eine Art hyperaktiven Modus schaltet. Grundlage für diese Behauptung waren die Aufnahmen der Hirnaktivität von vier komatösen, im Sterben liegenden Patienten per Elektroenzephalografie (EEG).
Wie sich zeigte, führte das Absetzen der Beatmungsgeräte bei zwei Patienten zu einem vorübergehenden und umfassenden Anstieg der Gamma-Wellenaktivitäten, während gleichzeitig die Herzfrequenz stieg.
Die sogenannten Gamma-Oszillationen werden bei einem gesunden Hirn mit erhöhter Aufmerksamkeit und Konzentration, Informationsverarbeitung und dem Abrufen von Erinnerungen in Verbindung gebracht, spielen aber auch eine Rolle bei Träumen, visuellen Halluzinationen und veränderten Bewusstseinszuständen.
Der Studie zufolge könne das Gehirn auch während eines Herzstillstandes noch aktiv sein, was aus Sicht der Forscher den Grundstein für die weitere Erforschung des menschlichen Bewusstseins darstelle. Den Ergebnissen sollten jedoch noch keine pauschalen Aussagen über die Bedeutung folgen, sei die Stichprobenzahl doch sehr gering, das Erlebte zudem unmöglich zu erfassen, da die Patienten inzwischen verstorben seien.
Quelle: focus.de