Sie überstand beide WeltkriegeNächste deutsche Traditions-Brauerei insolvent

Sie überstand beide Weltkriege: Nächste deutsche Traditions-Brauerei insolvent – Nach knapp 120 Jahren Betrieb muss nun die nächste deutsche Traditionsbrauerei Insolvenz anmelden. Verantwortlich sind – wie sollte es dieser Tage auch anders sein – abermals der Absatzrückgang im Zuge der Corona-Pandemie sowie die immensen finanziellen Belastungen durch die aktuell hohen Energiepreise.
Getroffen hat es diesmal die Memminger Brauerei GmbH aus dem gleichnamigen Ort in Bayern.
Einem Bericht der „Allgäuer Zeitung“ zufolge habe das Amtsgericht am 22. Februar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Wie es heißt, seien dabei neben Brauerei selbst auch die Tochtergesellschaften für Logistik und Grundstücksverwaltung betroffen.
Wie die Geschäftsführung der Zeitung gegenüber bestätigte, wolle man den Betrieb zunächst jedoch in vollem Umfang weiterlaufen lassen.
Die Brauerei aus der kreisfreien Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, im Zuge derer sie beide Weltkriege überstand.
Genaugenommen begann diese bereits im Jahr 1886 als der Geschäftsmann Josef Herz die Brauereigaststätte „Schwarzer Ochsen“ übernahm und den Bierausstoß konsequent erhöhte, bis sein Unternehmen unter den seinerzeit 21 in der Stadt ansässigen Brauereien zur zweitgrößten zählte.
1911 schloss sich der „Schwarzer Ochsen“ dann mit zwei weiteren Brauereien zusammen – dem „Schwarzen Adler“ und dem „Weißes Ross“–, bildete als künftige Aktiengesellschaft die erste Großbrauerei und firmierte zunächst als „Bürgerliches Brauhaus“.
Es sollte jedoch noch mehr als 80 Jahre dauern, bis die Brauerei schließlich 1998 ihren heutigen Namen erhielt.
Zu den Marken der Memminger Brauerei GmbH zählen unter anderem das Memminger Bier, Bergler Bier, Kartäuser und Alpkönig. Daneben bietet das Unternehmen auch noch alkoholfreie Erfrischungsgetränke an, die unter der Eigenmarke Libella verkauft werden.
Quellen: allgaeuer-zeitung.de , focus.de