Schnelle Rauchfreiheit: Neuseeland sagt Tabakindustrie den Kampf an – Eine ganze Generation ohne Nikotin – ambitionierte gesundheitliche Pläne für ein ganzes Land. Umgesetzt werden sollen sie, indem der Verkauf von Tabakwaren an Bürger, die 2004 oder später geboren sind, für immer untersagt wird. Wo in vielen Ländern Jugendschutz-Bestimmungen den Kauf von Zigaretten und Co. erst ab 18 Jahren erlauben, will man nun in Neuseeland einen Schritt weitergehen.

Denn das dort erwogene Verbot von Tabakwaren für eine ganze rauchfreie Generation würde dann für nach 2004 geborene Menschen jeden Alters gelten – unabhängig davon, ob diese mündige Volljährige sind oder nicht. Der britischen Tageszeitung „Independent“ liegt ein Regierungsdokument vor, in dem es heißt, es gehe darum, eine Politik für eine rauchfreie Generation zu formen, „die den Verkauf und Nachschub von Tabakprodukten für neue Alterskohorten verhindert“.

Ein Artikel des „Spiegel“ erläutert, sollte ein solches Gesetz beispielsweise 1. Januar 2022 in Kraft treten, so „könnten Personen, die zu diesem Zeitpunkt jünger als 18 Jahre sind oder die nach dem 1. Januar 2004 geboren wurden, niemals rechtmäßig Tabakprodukte verkauft werden“. Das Gesetz ist Teil der Strategie Neuseelands mit dem Titel „Rauchfrei bis 2025“. „Business as usual bringt uns nicht weiter“, so die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verral.

Verral betonte, dringend notwendig sei „eine neue Herangehensweise“ an das Thema des Rauchens. Zuspruch erhielten die Gesetzesvorschläge von der Krebsgesellschaft des Landes – innerhalb von zehn Gehminuten von Schulen befänden sich durchschnittlich sechs Geschäfte, in denen man Tabakwaren erhalten könne. Hier sei dringend Änderung erforderlich, Tabak sei „das schädlichste Konsumprodukt der Geschichte“, schrittweise müsse der Verkauf komplett aufgehoben werden.

Kawenata Bradbrook, Vertreter der Maori, sprach sich ebenfalls für das Vorhaben aus. In der indigenen Bevölkerung Neuseelands gibt es einen großen Raucheranteil. Bradbrook: „Viel zu lange hat die Tabakindustrie unsere Leute süchtig gemacht und sie um ihr Geld geschröpft.“ Ferner betonte der Maori-Vertreter, dass er sich darauf freue, „dieser Industrie in dieser Ecke der Welt wirklich den Untergang zu bringen“.

Quelle: spiegel.de