Rote Liste: Ein Drittel aller Säugetierarten in Deutschland bedroht – Als wäre das Jahr 2020 an Hiobsbotschaften nicht schon reich genug, müssen wir uns nun auch noch Sorgen um die Zukunft vieler Tiere in Deutschland machen. Wie aus der jüngst erschienenen neuen Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und des Rote-Liste-Zentrums (RLZ) hervorgeht, ist hierzulande nämlich der Bestand von knapp einem Drittel aller Säugetierarten gefährdet.

Zu den laut Liste gefährdeten Arten gehören unter anderem Feldhasen, der Iltis, die Bechsteinfledermaus, Feldhamster, Gartenschläfer und auch der Schweinswal.

Wie BfN-Präsidentin Beate Jessel erklärt, gingen ihre Vorkommen zurück, „weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunimmt.“

„Die Auswirkungen unserer Nutzungen sind es auch, die dazu geführt haben, dass das Graue Langohr als Fledermaus, der Luchs und der Zwergwal jetzt als vom Aussterben bedroht eingestuft sind.“

Zehn Arten, darunter der Große Tümmler und das Europäische Ziesel, gelten in Deutschland als ausgestorben oder verschollen.

Die Rote Liste, welche Auskunft über alle 117 in Deutschland vorkommenden Säugetierarten gibt, wurde nach gut zehn Jahren wieder aktualisiert, wozu die Autoren für 97 in Deutschland heimische Säugetiere die aktuelle Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt haben.

Dabei gelten Tiere dann als bestandsgefährdet, wenn sie in eine von vier Kategorien eingeordnet werden müssen: „vom Aussterben bedroht“, „stark gefährdet“, „gefährdet“ oder „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“.

Allerdings gibt es nicht nur schlechte Nachrichten. So haben sich die Bestände von 17 Tierarten – zum Beispiel die der Atlantischen Kegelrobbe, der Wildkatze oder des Fischotters – positiv entwickelt.

Und immerhin konnte bei 39 Arten darüber hinaus eine stabile Entwicklung festgestellt werden.

Zu verdanken sie dies vor allem Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes. Um den Artenrückgang aufzuhalten, sei Jessel zufolge jedoch nach wie vor „auf breiter Fläche eine naturverträglichere Land- und Forstwirtschaft“, vonnöten.

Quelle: bild.de