Weil er Rasen nicht gemäht hatte: Richterin beschämt und verurteilt krebskranken Rentner – Er solle „sich schämen“, so die Aussage einer Richterin gegenüber einem 72-jährigen Rentner namens Chowdhury. Schämen für den Zustand seines Hauses in der Vorstadt von Detroit (USA), da der Rasen nicht gemäht war und überall Unkraut wucherte, welches auch den Gehweg bedeckte. Die Verhandlung fand in Form einer Videokonferenz statt – diese macht seitdem die Runde im Netz und das Verhalten der Richterin schockt die Nutzer.

Im Video der Zoom-Konferenz ist zu erahnen, dass der 72-jährige Chowdhury selbst im Sitzen nach Luft ringen muss. Er versuchte, der Richterin zu erklären, dass er „geschwächt“und daher nicht in der Lage gewesen sei, das wuchernde Gras rund um sein Haus zu kürzen. Doch Distriktrichterin Alexis G. Krot wollte davon nichts hören: Der Gehsteig sei in einem „total unangemessenen“ Zustand, Chowdhury solle „sich schämen“.

Während der Verhandlung wurde ein Foto vom Äußeren des Hauses eingeblendet.

Abermals entgegnete Chowdhury: „Ich bin Krebspatient. Sehr alt, Ma’am. Und ich bin ein Krebspatient. Ich war seinerzeit sehr schwach.“ Er fügte hinzu, dass er sich schlicht nicht um den Hof und den Gehsteig kümmern könne. Krots Antwort: „Sie sollten sich schämen. Wenn ich Ihnen hierfür Zeit hinter Gittern verordnen könnte, ich würde es zu tun. Sie müssen das bereinigen. Es ist absolut unangemessen.“

Der Sohn des Rentners, Shibbir Chowdhury, war bei der Anhörung anwesend. Er betonte nochmals nicht nur, dass sein Vater aufgrund der Erkrankung nicht in der Lage gewesen sei, rund um das Haus zu räumen – es sei in der Zwischenzeit auch durch Shibbir und andere ohnehin gesäubert und der Rasen gemäht worden: „Mein Vater ist gegenwärtig krank und wir haben es aufgeräumt.“

Die Antwort der Richterin ging nicht auf die Einwände und den Hinweis ein:

„Sehen Sie dieses Foto? Es ist beschämend. Beschämend. Die Nachbarn sollten so etwas nicht sehen müssen. Sie sollten sich etwas schämen.“ Sie verhängte Mahnkosten in Höhe von 100 US-Dollar. Shibbir sprach später mit der „Washington Post“, offenbarte, wie „geschockt“ er über den Vorfall sei. Im Februar 2019 habe man Krebs in den Lymphknoten seines Vaters entdeckt. Der 33-Jährige wörtlich: „Die Art und Weise, wie sie meinte, dass mein Vater für diese Sache Gefängniszeit absitzen soll, stört mich wirklich.“

Er fuhr fort: „Ich stand echt unter Schock. Ich hatte nicht erwartet, dass sie uns in so einer Lage noch anbrüllt.“ Chowdhury leide zudem an einem Herzproblem und hohem Blutdruck. Auch seine Frau sei krank, nachdem sie eine Treppe hinunterfiel, sie habe nun ein Rückenleiden. Die Krebsmedikamente schränkten zudem die Mobilität seines Vaters ein, erläuterte Shibbir. Dennoch zeigt er sich auch erfreut: Man habe online viel Unterstützung und Verständnis durch Menschen erfahren, die sich in einer ähnlichen Lage befinden.

Als Richterin könne Alexis G. Krot keinen Kommentar zu dem Vorfall abgeben, ein Verwalter habe ihr das untersagt.

Quelle: ladbible.com