Rentner studiert immer weiterNun hat er hat über 15 akademische Titel

Die meisten Menschen sind heilfroh, wenn sie ihre wie auch immer geartete Ausbildung hinter sich gebracht haben. Sei es die Schule, die Lehre, das Studium – oder am Ende sogar des Berufsleben selbst. Doch anstatt sich im Zuge seiner wohlverdienten Rente dem Müßiggang hinzugeben, hat ein Österreicher die Zeit genutzt, zurück an die Uni zu gehen, um dort einen akademischen Titel nach dem anderen abzugreifen.
Als Günter Pichler noch jung war, promovierte er bereits in dem Fach Rechtswissenschaften und verdingte sich daraufhin zunächst als Personalleiter, bevor er Lehrer werden sollte. Eine Krankheit zwang ihn schließlich, seinen Beruf aufzugeben, doch für Pichler war dies nur der Startschuss einer neuen Leidenschaft.
Mit 60 beschloss Pichler, dass es für ihn mit einem schnöden Doktortitel nicht getan sein sollte, weshalb er sich erneut an der Universität einschrieb.
Nun, 21 Jahre später, ist der umtriebige Rentner 81 Jahre alt und hält ganze 15 akademische Titel inne. Die korrekte Anrede für den Mann lautet dem „ORF“ zufolge:
„Prof. Mag. theol., Mag. rer. soc. oec., Lic. phil., Mag. Dr. phil., Mag. Dr. phil. fac. theol., Mag. Dr. iur, Lex legum Master (LLM), Bakk. theol., Bacc. theol., Bakk. phil., Bacc. phil.“
Für Pichler das normalste der Welt: „Der Einzelne gärtnert, der andere sammelt Briefmarken und ich studiere.“
Der „Süddeutschen Zeitung“ erzählt Pichler, dass andere der Sache hingegen recht skeptisch gegenüberstanden: „Meine Familie dachte zunächst, ich sei nicht mehr ganz richtig im Kopf.“
Letztendlich sollte es Pichler aber sogar gelingen, seine Frau für den Hörsaal zu begeistern, so dass die beiden Studenten jahrelang zwischen ihrer Wohnung und der Uni in Innsbruck hin und her pendelten. Das führte dazu, dass die zwei sich schließlich sogar eine „Studentenbude“ in der Nähe mieteten, wo sie von den deutlich jüngeren Kommilitonen sogar zu Partys eingeladen wurden.
„Die Jungen haben von unserer Erfahrung profitiert und wir von deren Spontaneität.“
Dem „ORF“ gegenüber versucht sich Pichler an einer Erklärung seiner Lernwut: „Mit dem Essen kommt der Appetit und der ist bei mir gekommen, ich wollte einfach nicht aufhören zu studieren, es hat mir all die Jahre großen Spaß bereitet.“
Dabei gehe es ihm aber nicht um die Titel, sondern nur um das Lernen selbst. Seiner Frau musste er mittlerweile aber versprechen, dass nun mit 81 Jahren endgültig Schluss ist.
Reicht dann aber ja auch für mehrere Leben …
Quellen: stern.de , sueddeutsche.de , vorarlberg.orf.at