Regierungspläne gegen Tabak-Konsum: Briten könnten Rauchen im Biergarten verbieten – Rauchen ist für viele Menschen gefühlt nicht nur Tabakkonsum, sondern auch soziales Ritual. Dabei nehmen sie mögliche Gesundheitsschäden in Kauf. Teile der Politik in England sehen den sozialen Aspekt des Rauchens als hochproblematisch an – und wollen im Zuge eines neuen Gesetzesentwurfs dagegen vorgehen. Dabei soll etwa das Rauchen im Biergarten draußen untersagt werden.

Der Vorschlag erfolgt im Zuge einer Untersuchung, die von Dr. Javed Khan im Regierungsauftrag durchgeführt wurde. Khan hat sich gemeinsam mit Gesundheitssekretär Sajid Javid auf die Fahnen geschrieben, die englische Gesellschaft bis 2030 rauchfrei zu gestalten – dazu bietet die Regierung allerlei Initiativen und Beratungen an. Auf lokaler Ebene gibt es sogar Vorschläge, Raucher für das Aufhören zu bezahlen (MANN.TV berichtete).

Dr. Khan für kontroverse Lösungsansätze bekannt

Ein anderer seiner Vorschläge lautet, das legale Raucheralter jährlich fortlaufend zu erhöhen, bis kein Erwachsener mehr alt genug ist, auf legale Weise Tabakwaren zu konsumieren. Seinen jüngsten Vorschlag setzte er in einen Vergleich zu früheren Rauchverboten, welche in einigen Gesellschaften durchgesetzt wurden. So sagte Dr. Javed Khan wörtlich bei seiner Vorstellung des Vorschlages:

„Rückblickend ist es kaum zu glauben, dass das Rauchverbot in Kneipen und Restaurants jemals so umstritten gewesen sein könnte. Jetzt stehen sogar die Raucher hinter dem Gesetz. Dennoch setzen wir Kinder und Familien in Biergärten und Straßencafés im ganzen Land weiterhin dem Passivrauchen aus.“

Weiter führte Dr. Khan aus:

„Noch schlimmer ist, dass einige Lokale so extreme 'Raucherunterstände' eingerichtet haben, dass sie zwar technisch gesehen dem Gesetz entsprechen, aber dem Personal und den Kunden so gut wie keinen Schutz vor dem giftigen Rauch bieten.“ Er konstatierte: „Für viele Shisha-Bars ist dies ein wesentlicher Teil ihres Geschäftsmodells.“ Khan erachtet seinen Ansatz als logische Fortführung eines Beschlusses aus dem Jahr 2007, welcher ähnlich wie in Deutschland das Rauchen in vielen geschlossenen Räumen der Gastronomie untersagt.

Khan sprach sich auch für vollständig rauchfreie Krankenhausareale aus. Positivere Worte fand er hingegen für das „Dampfen“ von Elektro-Zigaretten: „Ich habe mit den allerbesten Akademikern und Wissenschaftlern im ganzen Land und auf internationaler Ebene gesprochen. Sie alle versicherten mir, dass Dampfen weit weniger schädlich ist als Rauchen. Damit will ich nicht sagen, dass es eine 'Patentlösung' sei. Oder dass Dampfen völlig risikofrei ist.“ Er schloss:

„Die uns vorliegenden Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass [E-Zigaretten] mindestens 50 % und wahrscheinlich eher 95 % weniger schädlich sind als Zigaretten.“

Quelle: ladbible.com