Preiskrieg im Supermarkt: Edeka wirft mehr als 400 Produkte raus – Das Verhältnis von Markenprodukten hin zu Eigenmarken wird sich im Hause Edeka demnächst noch ein gutes Stück weit verschieben. Dort gibt man sich hinsichtlich der Einkaufspreise in jüngster Zeit nämlich erstaunlich kämpferisch und schreckt notfalls auch nicht davor zurück, die Produkte von Händlern aus den Regalen zu schmeißen, wenn diese aus Sicht des Einzelhändlers unangemessen hohe Preise für ihre Waren verlangen.

Aktuell steht Edeka mit der „Mars Incorporated“ im Ring, nachdem diese ihre Preise drastisch erhöht hatte – wie sollte es auch anders sein, mit Verweis auf die grassierende Inflation und die aktuell so hohen Energiekosten.

Edeka zufolge hat der Hersteller dabei sogar eine Prozentzahl im zweistelligen Bereich ausgerufen.

Deutschlands größte Supermarktkette vertritt jedoch die Ansicht, dass man die Produkte auf diese Art und Weise nicht weiterhin anbieten kann, ohne dafür im Gegenzug die gestiegenen Preise auch an die Kunden weiterzugeben – und genau das möchte man bei Edeka offenbar nicht tun.

Gegenüber der „FAZ“ erklärte ein Unternehmenssprecher schon im vergangenen Jahr: „Die aktuellen erheblichen Preisforderungen des Herstellers Mars sind aus unserer Sicht sachlich nicht begründet.“

Die Verhandlungen zwischen dem Einzelhändler und dem „Mars“-Konzern dauern bereits seit einem guten halben Jahr an. Nachdem der Hersteller sich jedoch nach wie vor weigert, mit den Preisen wieder runterzugehen, hat Edeka nun beschlossen, dessen Waren nicht mehr anbieten zu wollen.

Damit verschwinden rund 450 Produkte aus den Regalen – „dauerhaft“ wie Edeka betont.

Dazu zählt aber nicht nur Naschkram wie „Mars“, „Snickers“ oder „Twix“, liefert der Hersteller doch auch Marken wie „Ben's“-Reis, ", „Pedigree“-Hundenahrung oder Katzenfutter von „Whiskas“.

Werden in vielen solcher Streitigkeiten die fraglichen Produkte irgendwann dann doch wieder ins Regal gestellt, scheint es Edeka diesmal ernst zu meinen, und nicht einfach nur einen zeitlich begrenzten Boykott als Schuss vor den Bug durchziehen zu wollen.

Wer also Wert auf Produkte aus dem Hause „Mars“ legt, wird sich auch auf lange Sicht woanders danach umschauen müssen.

Quelle: stern.de