Postbank: Kunden droht Kündigung des Girokontos – Derzeit greift die Postbank zu drastischen Maßnahmen. So hat das Finanzinstitut angekündigt, bei Kundinnen und Kunden, die den aktuellen Preisen und Bedingungen nicht zustimmen, die Kündigung ihres Girokontos zu veranlassen. Betroffen davon sollen zehntausende Menschen sein, die ein Schreiben diesbezüglich erhalten haben.

Erst im letzten Jahr entschied der Bundesgerichtshof, dass Veränderungen an den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ungültig sind, wenn Bankkunden diesen nicht zugestimmt haben. Seit dem Urteil müssen Banken sich eine ausdrückliche Zustimmung von ihren Kunden einholen. In diesem Fall hatte die Postbank Informationsschreiben zu ihren Girokonto-Preiserhöhungen verschickt.

Postbank kündigt ihren Bankkunden die Girokontenverträge

Ihr Problem: Bis heute wartet das Finanzinstitut auf die Zustimmung und Antwort auf das Informationsschreiben ihrer Kunden mit „Giro-Plus-Konto“. Laut der Postbank, eine Marke der Deutschen Bank, geht es hierbei um eine „mittlere fünfstellige Zahl“ an Kunden, von denen sie keine Reaktion auf das Schreiben erhalten habe.

Somit zahlen diese alle noch den alten Girokontopreis. Das wurde der Bank zu bunt, weshalb die Postbank nun ein neues Schreiben aufgesetzt hatte. Laut dem „Handelsblatt“, dem dieses Schreiben vorliegt, kündigt die Postbank ihren Bankkunden die Girokontenverträge zum 30. April 2022. Im Schreiben heißt es unter anderem:

Zustimmung oder neue Bank suchen

„Gerne wollen wir Sie aber als unsere Kunden behalten. Dazu bieten wir Ihnen im zweiten Schritt den Abschluss eines neuen Girokontovertrags mit unseren aktuellen Preisen und Bedingungen an.“ Somit werden die betroffenen Kunden mehr oder weniger unfreiwillig dazu gezwungen, nun doch aktiv zu werden.

Entweder, man stimmt nun schriftlich oder online bis zum 30. April den neuen höheren Gebühren zu, oder man verliert sein Girokonto bei der Postbank und müsste dann dort einen neuen Vertrag abschließen. Wer den neuen Preisen nicht zustimmt, verliert sein Konto allerdings nicht direkt zum Stichtag, sondern das betroffene Girokonto bleibt noch zwei Monate nach dem 30. April aktiv – zu den neuen Preisen und Bedingungen der Postbank, wohlgemerkt.

Ab dem 30. Juni 2022 wäre das gekündigte Girokonto dann geschlossen und Kunden müssten sich eine neue Bank suchen.

Quelle: ruhr24.de