Polizeigewalt – Deutscher Polizist kniet auf Kopf von Jugendlichem: Bei einer Festnahme in Düsseldorf ist es zu einer heftig umstrittenen Aktion seitens eines der beteiligten Polizisten gekommen. Ein 15-jähriger Jugendlicher wurde dabei von einem Polizeibeamten am Boden fixiert, indem dieser auf dem Kopf des Teenagers kniete. Seit Bekanntwerden der Bilder geht ein Aufschrei durch die sozialen Medien.

In den Angaben der Behörden wird der junge Mann lediglich als „Jugendlicher“ bezeichnet – sein Alter findet keine Erwähnung. Polizei und Innenministerium wollen sich nun des Falls annehmen. Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums wörtlich: „Wir nehmen dieses Video sehr ernst.“

Damit die Ermittlungen neutral verlaufen, hat sich die Polizei Duisburg eingeschaltet.

Die Beamten waren laut ersten Erkenntnissen in die Düsseldorfer Innenstadt gerufen worden. Bei einem Restaurant hatte es Unruhen gegeben. Als die Polizisten eingriffen, soll der Teenager den Polizeieinsatz gestört haben. Die Beamten wollten daraufhin die Personalien des 15-Jährigen aufnehmen. Dabei soll dieser zum Angriff übergegangen sein.

Nach seiner Überwältigung wurde er auf die Polizeiwache verbracht. Unklar ist, ob es weitere Ermittlungen gegen den Teenager geben wird – er war nach der Aufnahme der Personalien an seine Eltern übergeben worden.

Seit Bekanntwerden des Videos wird der Vorfall von vielen Nutzern im Internet mit den Zuständen um den Tod des Afroamerikaners George Floyd vor einigen Wochen verglichen. Auch in diesem Kontext hatte ein Polizeibeamter auf dem Hals des Verdächtigen gekniet – Floyd war bei diesem Polizeieinsatz zu Tode gekommen. Seitdem flammten weltweit Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus auf.

„Wir haben hier keine US-amerikanischen Verhältnisse“ Nur mal so zum Nachdenken: Wie hoch wäre wohl das Interesse der Polizeiführung, diesen Vorfall in Düsseldorf aufzuarbeiten und Ermittlungen gegen den Beamten einzuleiten, wenn Umstehende kein Video gemacht hätten? Und wie oft sowas wohl passiert - ohne Video? #Polizeigewalt

Geplaatst door Stephan Anpalagan op Zondag 16 augustus 2020

Quelle: rtl.de