Polizei: Ausbildung nun auch ohne Abitur – Wenn es nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei NRW geht, kann man sich in Nordrhein-Westfalen nicht über mangelnde Bewerber beschweren, die eine Polizeilaufbahn anstreben. Demnach steigt die Anzahl der Bewerbungen bei der Polizei von Jahr zu Jahr. Jährlich werden 2.750 Ausbildungsstellen an der Polizeihochschule vergeben, worauf ganze 10.000 Bewerbungen kommen.

Um eine der Ausbildungsstellen zu erhalten, wird bis dato allerdings als Schulabschluss ein Abitur verlangt. Damit soll bald Schluss sein – denn während des sogenannten „Schulversuch Fachoberschule Polizei“ will man ab Mitte des Jahres auch Bewerbern eine Ausbildung gewähren, die lediglich einen mittleren Schulabschluss vorzuweisen haben.

Zweijährige Ausbildung

Im Schulversuch kommen die Anwärter dann allerdings nicht an die Polizeihochschule, sondern an eine von elf teilnehmenden Berufskollegs in NRW. Jeder der mindestens einen mittleren Schulabschluss besitzt oder alternativ eine Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe, kann sich dafür bewerben. Wer angenommen wird, macht eine zweijährige Ausbildung bis zur Fachhochschulreife.

Im ersten Jahr der Ausbildung steht ein einjähriges Praktikum in einer Kreispolizeibehörde an. Neben Wach- und Streifendienst gehört auch Verwaltungsarbeit zu den Tätigkeiten des Praktikums. Das zweite Jahr geht es dann durchweg in den Unterricht am Berufskolleg, wo am Ende dann die Fachhochschulreifeprüfung winkt. Wer diesen Weg einschlägt, kann sich im Anschluss daran an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung für ein dreijähriges Polizeistudium bewerben.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer erhofft sich vom Schulversuch, dass damit „endlich wieder auch Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerem Schulabschluss einen Zugang zum Polizeivollzugsdienst“ erhalten.

Quelle: 1.wdr.de