Pilotprojekt startet – Macht das bedingungslose Grundeinkommen zufriedener? Seit Jahren wird über das Grundeinkommen, seinen Nutzen und seine Umsetzbarkeit diskutiert. Es heißt, ein fester Monatsbetrag auf dem Konto jedes Bürgers könne unsere Arbeit verbessern, unsere Gesundheit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder gar die Umwelt. Ein neues Pilotprojekt will der Frage nachgehen, ob das stimmt – und sucht nun Teilnehmer.

Drei Jahre soll daran geforscht werden – seit dem 18. August können sich Interessierte dafür bewerben. Drei aufeinanderfolgende Untersuchungen machen das Pilotprojekt dabei aus. In der ersten Studie erhalten 120 aus 1.500 Probanden jeden Monat 1.200 Euro zusätzlich zu allem, was sie verdienen, ganze drei Jahre lang.

Es soll der Frage nachgegangen werden, wie sich das Leben dadurch ändert. 

Entsprechend müssen die Teilnehmer Online-Fragebögen ausfüllen, zudem werden einige von ihnen in tiefergehenden Gesprächen Stellung beziehen. Haarproben sollen überdies ausgewertet werden – Volljährigkeit ist eine Bedingung für die Teilnahme, auch muss man in Deutschland wohnen. Studie 2 arbeitet hingegen mit Probanden, die monatlich weniger als 1.200 Euro verdienen.

Ihre Mittel werden durch eine ausgleichende Zahlung auf genau diesen Betrag, 1.200 Euro, angehoben. Die Teilnehmer der dritten Untersuchung erhalten zwar 1.200 Euro, diese werden aber mit einer simulierten Steuer von genau 50 Prozent auf ihre übrigen Einkünfte verrechnet – und sie bekommen die Differenz.

Die Mittel aus dem Projekt stammen von mehr als 140.000 Privatleuten, die monatlich spenden – dieses Geld geht als „Grundeinkommen“ an die Studienteilnehmer. Es gab bereits ähnliche Versuche in der Vergangenheit, seinerzeit hatten 650 Menschen 1.000 € im Monat bekommen – allerdings nur ein Jahr lang.

Auf Basis ihrer positiven Erfahrungen wurde nun das neue Pilotprojekt gestartet.

Denn viele berichteten seinerzeit, dass das Grundeinkommen neue Energie bei ihnen freigesetzt hatte – unabhängig davon, ob diese Personen Schüler, Millionäre oder Obdachlose waren. Das bedingungslose Grundeinkommen, das im Vertrauen ausgezahlt wird, gab ihnen die Möglichkeit, ihr Leben zu reflektieren, über ihre Ängste, über ihre Existenz nachzudenken und sich zu verwirklichen.

So konnten sie Konzepte von Luxus, von Reisen oder ihren eigenen Arbeitsweg in Augenschein nehmen – und entfesselten Kreativität, wurden mutiger. Alles, weil sie wegen eines ausgezahlten Betrages wussten, dass die Gesellschaft sie nicht fallenlässt, wenn sie ausprobieren, wer sie wirklich sein wollen. Entsprechend fielen damals die Umfrageergebnisse unter den Teilnehmern aus:

81 Prozent der Teilnehmer gaben an, mehr Tatendrang zu verspüren, mehr als 50 Prozent der damaligen Probanden empfanden sich als mutiger und neugieriger und 40 Prozent äußerten, mehr Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ihnen wichtig sind. Weitere Infos zum neuen Pilotprojekt findet ihr unten im Video, ebenso wie die Webadresse, mit der ihr euch nun bewerben könnt.

Quelle: rtl.de