Ost und West: Nach wie vor große Lohnunterschiede in Deutschland – 30 Jahre sind seit der deutschen Einheit bereits ins Land gezogen, doch das Lohngefälle zwischen West und Ost ist immer noch erstaunlich steil. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bezüglich einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des Ostbeauftragten der Linksfraktion, Sören Pellmann, berichtet, werden in zehn Kernbereichen im Osten des Landes ganze 25 Prozent weniger Lohn gezahlt, als es im Westen der Fall ist.

Der Mittelwert eines Bruttomonatslohns für fast 22 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in ganz Deutschland lag zum Stichtag, dem 31. Dezember 2021, demzufolge bei 3.516 Euro.

Während besagter Mittelwert in Westdeutschland 3.626 Euro betrug, lag dieser im Osten bei 3.007 Euro.

Wie dem Bericht zufolge der Antwort des Bundesarbeitsministeriums zu entnehmen ist, seien ostdeutsche Arbeitnehmer in fast 100 ausgewiesenen Branchen immer noch benachteiligt.

So gebe es beispielsweise in der Bekleidungsindustrie besonders heftige Lohndifferenzen in Höhe von über 40 Prozent, während es in der Autoindustrie Ausschläge von fast 29 Prozent gebe.

Ein konkretes Beispiel aus dem Maschinenbau: Hier verdienten Westdeutsche 4.477 Euro und Ostdeutsche 3.217 Euro.

Gegenüber dem RND erklärte Pellmann, dass „über 25 Prozent weniger Lohn im Osten in zehn Kernbereichen der deutschen Wirtschaft […] absolut inakzeptabel“ seien. Deutschland sei von einer Einheit auf dem Arbeitsmarkt noch weit entfernt.

Quelle: tag24.de