Nur, um nicht zur Arbeit zu müssenMann täuscht seine eigene Entführung vor

Nur, um nicht zur Arbeit zu müssen: Mann täuscht seine eigene Entführung vor – Erst wird der 19-jährige Brandon Souls von Unbekannten bewusstlos geschlagen, und dann auch noch verschleppt. Was wie der Beginn einer klassischen Entführung klingt, entpuppt sich als einer der wohl skurrilsten Fälle im Polizeirevier Coolidge. Wie sich herausstellte, war die ganze Nummer nämlich nur vorgetäuscht. Der Grund: Brandon wollte nicht zur Arbeit.
Dass man einen Schnupfen, sogar die Krankheit eines Angehörigen vortäuscht, um sich ein paar freie Tage zu erschleichen, mag schon mal vorkommen. Doch wie sehr muss man seinen Job hassen, um sich derart viel Mühe zu geben? Aber von vorne:
Am 10. Februar ging bei der Polizei in dem 13.000-Seelen-Ort Coolidge ein Anruf ein. Die Rede war dabei von einem Mann, der mit einem Gürtel gefesselt und einem Kopftuch im Mund ruhiggestellt worden war. Wie Souls später Aussagen sollte, war er vor seinem Haus von zwei maskierten Männern k.o. geschlagen und dann entführt worden.
Wie er weiter berichtete, waren die angeblichen Entführer mit ihm herumgefahren, bevor sie ihn auf einer Straße unweit von Bahngleisen einfach zurückließen. Souls führte die Tat auf eine große Geldsumme im Besitz seines Vaters zurück, welche dieser in der Wüste Arizonas versteckt habe.
Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf, überprüfte Aufnahmen von Überwachungskameras und befragte vermeintliche Zeugen. Wie sich später jedoch herausstellen sollte, zeigte das „Opfer“ den Krankenhausunterlagen zufolge keinerlei Anzeichen einer Gehirnerschütterung oder sonstiger Kopfverletzungen. Mit dem Fall im Zusammenhang stehende Textnachrichten oder Telefonanrufe erwiesen sich darüber hinaus als frei erfunden.
Souls hielt die Geschichte eine Woche lang aufrecht, dann gestand er, sich das alles nur ausgedacht zu haben. Wie er später in einem Verhör zu Protokoll geben sollte, diente das Ganze lediglich dem Zweck, nicht zur Arbeit gehen zu müssen.
Der Mann war in einem Autohaus angestellt, wo er laut der „New York Times“ für das Montieren von Reifen und das Abholen von Autoteilen zuständig gewesen war.
Immerhin, sein Ziel hat er erreicht. Denn wie Souls‘ Facebook-Seite verrät, arbeitet er dort nicht mehr. Außerdem wurde er zu einer Geldstrafe von – wie wir finden – glimpflichen 550 Dollar verurteilt.
Quelle: spiegel.de