Neues Robot-Schiff der USAApalachicola kann 30 Tage autonom fahren

Neues Robot-Schiff der USA: Apalachicola kann 30 Tage autonom fahren – USNS Apalachicola. Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich ein hochmodernes Transportmittel für militärisches Gerät und Personal auf hoher See. Es ist ein Schiff der US-Marine, ein Katamaran der sogenannten Spearhead-Klasse. Der Titan arbeitet mit modernster Technik – und kann bis zu 30 Tage lang allein auf hoher See operieren, ohne dass eine Person auf der Brücke das Kommando führt. Das neue System soll Missionen in gänzlich ungekannter Weise ermöglichen.
Entwickelt wurde das System von einer australischen Spezialwerft, die solche sogenannten Katamaranfähren baut. Die US-Navy hat bei der Firma namens Austal den Prototyp der USNS Apalachicola in Auftrag gegeben. Alleinstellungsmerkmal sind die autonomen Fähigkeiten dieses Schiffes, wie das Portal „t3n“ ausführt. Die Schiffe der Spearhead-Klasse zeichnen sich durch ein mechanisches Steuerungssystem aus. Dieses soll „eine minimale Besatzung des Schiffes durch Zentralisierung der Maschinenbedienung auf der Brücke“ ermöglichen.
Bei Katamaranen der Werft sind diese Systeme wohl bereits üblich
Die Apalachicola ist jedoch zusätzlich mit automatisierten Systemen für Wartung, Gesundheitsüberwachung und Einsatzbereitschaft ausgestattet. Durch die Vernetzung dieser Systeme könne das Schiff 30 Tage lang ohne menschliche Hilfe auf See bleiben, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Für Austal Limited stellt die Auslieferung des Schwerlast-Roboter-Katamarans laut CEO Paddy Gregg einen echten Wendepunkt sowohl für die US-Navy als auch für die gesamte Schiffbauindustrie dar.
Der Katamaran zeige, wie autonome Technologien in bewährte Rumpfdesigns integriert werden können, um effektive unbemannte Überwasserschiffe zu realisieren. Die USNS Apalachicola ist dabei kein Leichtgewicht: Mit einer Länge von 103 Metern ist sie das bisher größte Robotik-Schiff der US Navy. Der Koloss kann eine maximale Nutzlast von 544 Tonnen transportieren, hat einen Tiefgang von nur 3,8 Metern – und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 Knoten.
Für seine Größenklasse ist das Schiff vergleichsweise flott und manövrierfähig
Die Konstruktion erlaubt auch den Einsatz in flacheren Gewässern. Dank der bestehenden Eigenschaften solcher Katamaranfähren in Kombination mit den neu konzipierten Fähigkeiten soll die Apalachicola laut Firmenchef Gregg „als autonomer Prototyp viele Möglichkeiten für unbemannte Missionen in verschiedenen Operationen eröffnen“, wie er von „t3n“ zitiert wird.
Verschiedene Einsatzgebiete seien demnach denkbar. So werden in dem Artikel Konzepte als Drohnen-Mutterschiff, U-Boot-Abwehrwaffe, Radar- und Sensorschiff sowie eine Bestückung als unbemannte Raketenplattform genannt.