„Dein Jahr für Deutschland“Neuer Freiwilligendienst der Bundeswehr gestartet

Neuer Freiwilligendienst der Bundeswehr gestartet – Unter der Bezeichnung „Dein Jahr für Deutschland“ ist am Dienstag der neue freiwillige Wehrdienst der Bundeswehr mit 325 Rekruten gestartet. Im Zuge dessen werden junge Frauen und Männer künftig für den sogenannten Heimatschutz ausgebildet. Einsätze im Ausland sind dabei nicht vorgesehen.
Die Idee dahinter ist, sich über diese neue Form des Wehrdienstes auf freiwilliger Basis und in flexibler Art und Weise für Deutschland einsetzen zu können, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer jüngst bekräftigte. Ihr zufolge habe die Tatsache, dass der normale freiwillige Wehrdienst die Bereitschaft zu Auslandseinsätzen voraussetze, einige Menschen davon abgehalten, zur Bundeswehr zu gehen.
Hinzu kommt, dass sich die neuen Wehrdienstleistenden nicht allzu weit von ihren Wohnort entfernen müssen, werden diese doch bevorzugt in sogenannten Heimatschutzkompanien eingesetzt.
Eine Vergütung von rund 1.400 Euro netto soll das Angebot zusätzlich schmackhaft machen.
Der neue Freiwilligendienst sieht eine dreimonatige Grund- und eine darauf aufbauende viermonatige Spezialausbildung vor, in welcher beispielsweise der Objekt- und Brandschutz sowie Sanitätsdienst behandelt werden. Die Rekruten müssen dann innerhalb von sechs Jahren fünf weitere Monate bei Reserveübungen oder Einsätzen ableisten. Tage im Reservedienst werden mit mindestens 87 Euro pro Tag vergütet.
Eingesetzt werden sollen die ausgebildeten Wehrdienstler unter anderem im Falle einer Naturkatastrophe, bei schweren Unglücken oder auch wie aktuell in einer Pandemie, zum Beispiel in Gesundheitsämtern zur Kontaktnachverfolgung, beim Testen in Pflegeheimen oder beim Impfen. Dabei sollen sie zivilen Institutionen wie der Feuerwehr oder dem Technischem Hilfswerk zur Hand gehen.
Rund 1.000 Freiwillige möchte man pro Jahr für den neuen Dienst rekrutieren, der sowohl Frauen als auch Männern offen steht.
Aktuell ist das Interesse Ersterer jedoch noch gering. Nach Angaben des stellvertretenden Generalinspekteurs der Bundeswehr, Markus Laubenthal, waren gerade mal 16 Prozent der am Dienstag angetretenen Dienstleistenden weiblich.
Bei „Dein Jahr für Deutschland“ handelt es sich zunächst um ein Pilotprojekt der Bundeswehr, mit einer vorläufigen Erprobungsdauer von einem Jahr. Zielgruppe sind vor allem Schulabgänger deutscher Staatsangehörigkeit, die mindestens 17 Jahre alt sind und ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben.
Quelle: bild.de