Neue Steuer für LiquidsDampfen wird bald deutlich teurer

Neue Steuer für Liquids: Dampfen wird bald deutlich teurer – Mit Blick auf die kommende Extra-Steuer für Liquids erklärte der Vorsitzende des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG), Dustin Dahlmann, kürzlich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Die Konsumenten legen sich große Vorräte zu, um die höheren Preise so lang wie möglich zu vermeiden.“ Und auch der Verband des E-Zigaretten-Handels (VdEH) bestätigte, dass die Nachfrage wegen „Bevorratungskäufen“ extrem gestiegen ist.
Denn: Die Tabaksteuer gilt ab dem 1. Juli auch für Liquids, welche in E-Zigaretten verdampft und dann inhaliert werden.
Auf den Milliliter entfallen zunächst 16 Cent, bis 2026 wird die Steuer schrittweise auf 32 Cent angehoben. Der bislang gängige Preis von 4,95 Euro für ein 10-Milliliter-Fläschchen könnte damit auf 6,85 Euro steigen, wenn Hersteller und Händler ihre Netto-Einkünfte auf dem gleichen Niveau halten wollen.
Oliver Pohland vom VdEH sagt: „Wir haben im ersten Halbjahr eine massive Zunahme der Absätze verzeichnet.“ Pohland sieht darin einen Hinweis, dass die Nachfrage im zweiten Jahr mit Blick auf die höheren Preise sinken wird.
Allerdings werden die Preise am 1. Juli nicht direkt in die Höhe schnellen, da für den Altbestand – also die Waren, die bis zum 30. Juni in den Handel gebracht wurden – noch der alte Steuersatz gilt, welcher lediglich die Mehrwertsteuer beinhaltet. Diese Altbestände werden jedoch sehr schnell aufgebraucht sein.
Sowohl das Branchenbündnis als auch der VdEH rechnen im zweiten Halbjahr mit sinkenden Umsätzen. Zwar gehen Prognosen davon aus, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 410 Millionen auf 451 Millionen Euro steigt, allerdings sind die Umsätze im ersten Halbjahr um ganze 40 Prozent in die Höhe geschossen, während auf das ganze Jahr gerechnet aller Voraussicht nach lediglich ein Plus von zehn Prozent zu verzeichnen sein wird.
Und doch bleibt die Branche langfristig optimistisch.
Pohland: „Sehr viele Tabakraucher wollen aufhören zu rauchen, ein Umstieg auf die weniger schädliche E-Zigarette bietet sich an – das Kundenpotenzial ist also weiterhin groß.“
Dahlmann wiederum sieht in der Tabaksteuer eine Wachstumsbremse: „Durch den steuerbedingten Preisanstieg könnten Interessenten abgeschreckt werden und doch bei der viel schädlicheren Tabakzigarette bleiben.“
Zwar bestätigen Studien, dass in Liquids weniger Schadstoffe enthalten sind als im Qualm herkömmlicher Tabakzigaretten, doch es mangelt noch an Langzeitstudien, um die Folgen des Inhalierens realistisch bewerten zu können.
Zudem weist das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) darauf hin, dass auch die Aerosole von E-Zigaretten krebserregende Substanzen enthalten.
Quelle: chip.de