Neue EU-PfandpläneDer deutsche Bierkasten steht vor dem Aus

Neue EU-Pfandpläne: Der deutsche Bierkasten steht vor dem Aus – Die Europäische Union hat mit neuen Plänen für Pfandsysteme und Verpackungen deutsche Brauer und Getränkehersteller in Alarmbereitschaft versetzt. Diese sehen nämlich vor, dass sämtliche im Umlauf befindlichen Mehrwegflaschen der deutschen Brauereien durch neue mit einem geprägten Logo sowie einer Seriennummer versehene Flaschen ausgetauscht werden sollen.
Faktisch würde das bedeuten, dass Millionen von Flaschen vernichtet werden müssen.
Der Präsident des Brauer-Bundes, Holger Eichele, erklärte gegenüber „Bild“: „Wenn diese EU-Pläne umgesetzt werden, wären wir gezwungen, alle Mehrwegflaschen einzuschmelzen. Dieser Unsinn muss unbedingt verhindert werden.“
Zwar seien die dahinterstehenden Absichten durchaus löblich zu nennen, die Umsetzung gestalte sich jedoch als unausgegoren. Obwohl einige Länder im Gegensatz zu Deutschland kein funktionierendes Pfandsystem hätten, werde ein einheitliches Gesetz über ganz Europa gestülpt.
Mit Blick auf die Tatsache, dass das deutsche Pfandsystem europaweit einzigartig und außerdem auch umweltfreundlich sei, wäre es „ein Desaster, wenn die EU das zerstören würde“.
Dirk Reinsberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels, stößt ins gleiche Horn und schließt sich der Meinung an, dass die Pläne ökologischer und ökonomischer Wahnsinn seien.
Erschwerend käme außerdem hinzu, dass die deutschen Bierkästen zerschreddert und neu konstruiert werden müssten, enthielten diese doch zu viel Luft.
Gemäß den EU-Plänen dürfe die Transportverpackung eines Produktes nämlich nicht mehr als 40 Prozent größer sein als das Produkt selbst, was für deutsche Bierkästen einem Todesstoß gleichkäme.
Dabei ist außerdem noch unklar, wie ein neuer Bierkasten überhaupt aussehen könnte.
Quelle: focus.de