Nein zur Jogginghose: Schule verbietet Schlabberlook – An der Beekeschule in Scheeßel haben die Verantwortlichen eine klare Meinung zum Thema Jogginghose: „Bitteschön, aber nicht bei uns.“ Der Leiter Sven Borstelmann legt an seiner Oberschule Wert auf angemessene Kleidung und ein gepflegtes Aussehen. Stichwort: Kleidervorschrift.

Eine solche ist an der Schule bereits seit fünf Jahren Bestandteil der Schülerordnung, die gemeinsam von Schülern, Eltern und Lehrerschaft erarbeitet und in einer Gesamtkonferenz verabschiedet wurde.

In dieser werden Jogginghosen oder „Sofaklamotten“ im Schulbetrieb ausdrücklich untersagt.

Zwar stand seinerzeit vor allem aufreizende und sehr kurze Kleidung der Mädchen im Sportunterricht im Fokus, „die Jogginghose kam aber auch schon auf“, zitiert die „Kreiszeitung“ Borstelmann.

Seit diese nun endgültig in Mode ist, taucht sie jedoch an seiner Schule wieder vermehrt auf, weshalb der Schuleiter nach den Osterferien bei renitenten Schülern härter durchzugreifen droht: „Erst mal werden wir mit den Jugendlichen das direkte Gespräch suchen, um eine Einsicht herbeizuführen – sollte das nichts bringen, nehmen wir mit dem jeweiligen Elternhaus Kontakt auf, um mitzuteilen, dass wir uns das anders vorstellen.“

Sollten die betroffenen Schüler danach immer noch Uneinsichtigkeit zur Schau stellen, sei auch der Ausschluss aus dem Unterricht denkbar.

„Das Problem sind dabei gar nicht die meisten Schüler, sondern jene drei Prozent, die bewusst provozieren wollen“, erklärt Borstelmann. Jene drei Prozent seien weder in den unteren, noch in den obersten Klassen zu finden: „In den Jahrgängen acht und neun ist das eher ein Thema – das kommt dann mit der Pubertät, dass die Schüler rebellieren.“

Weiterhin untersagt die Schulordnung das Tragen von Kleidung die in irgendeiner Form Beleidigungen, die Verherrlichung von Alkohol und Drogen oder Symbole von verfassungsfeindlichen Organisationen zeigen. Außerdem darf die Unterwäsche nicht sichtbar sein und man muss sich dem Wetter angemessen kleiden. „Es ist ja nicht bekannt, wie lange manch einer seine Jogginghose schon anhat, vielleicht auch zum Schlafen. Wenn man ordentlich gekleidet ist, weiß man, dass man sich hier unter normalen Leuten befindet.“

„Wir haben bei uns Kinder, die selbst bei Minusgraden mit kurzer Hose zur Schule kommen.“

Zwar wäre das Einführen einer Schuluniform eine naheliegende Lösung, doch diese sei laut Borstelmann hierzulande „ein bisschen verpönt“, auch wenn die Vorteile auf der Hand lägen: „So etwas wäre hoch identitätsstiftend, Einkommensschwächere würden nicht mehr stark auffallen und man kann sich zu Hause nicht mehr bei der Klamottenwahl vertun.“

„Das ist eine Sache, über die man nachdenken kann – man müsste aber natürlich erst wieder mit allen Beteiligten sprechen.“

Quelle: kreiszeitung.de