Bei Menschen mit Angst vor Spinnen kann auch der harmloseste Krabbler bereits für innere Unruhe sorgen. Dabei ist der Großteil der Spinnenarten in weitesten Teilen der Bundesrepublik selbst bei einem Biss vergleichsweise harmlos. Nicht so allerdings die Edle Kugelspinne – eine aus den Kanaren zu uns eingeflogene Spinnenart.

Im Südwesten Baden-Württembergs herrschen diesbezüglich jedoch gänzlich andere Regeln, denn hier gedeihen Giftspinnenarten, deren Biss für den Menschen schwerwiegende Folgen haben kann: Im Südwesten des Bundeslandes etwa gibt es den Ammen-Dornfinger, eine der wenigen Arten Mitteleuropas, deren Gift für Menschen eine relevante Gefahr birgt und nach einem Biss Kreislaufversagen auslösen kann.

Exoten verbreiten sich

Auch die sogenannte Nosferatu-Spinne wurde einem Bericht des Portals „Karlsruhe-Insider“ zufolge in Baden-Württemberg gesichtet. Ein Biss dieser Spinnenart kann zumindest für Allergiker relevante Konsequenzen nach sich ziehen, wirkt bei Personen ohne Allergien wie ein Bienenstich. In dem Bundesland, insbesondere in den südlichen Teilen, gedeihen die Tiere aufgrund der höheren Temperaturen.

Viele Arten, die in Baden-Württemberg gesichtet werden, seien in dem Bundesland gar nicht heimisch, konstatiert das Portal. Durch den Klimawandel und steigende Temperaturen komme es zu einer Begünstigung der Ausbreitung von exotischen Tieren wie etwa Spinnen- und Insektenarten auch in Deutschland. Unter ihnen: die Edle Kugelspinne.

Die „Falsche Witwe“

In ihrem Erscheinungsbild ähnelt diese Art der Schwarzen Witwe, weshalb die Edle Kugelspinne auch den Beinamen „Falsche Witwe“ trägt. Tatsächlich ist es aber nicht ihr vergleichsweise schwaches Gift, das diese Art so gefährlich machen soll. Denn die Edle Kugelspinne überträgt stattdessen Krankheiten, wie es bei vielen Mückenarten der Fall ist.

Der Grund: Mit dem Biss der Tiere, der die menschliche Haut zu durchdringen vermag, werden antibiotikaresistente Keime übertragen, welche teils schwerwiegende Infektionen nach sich ziehen können. Daher steigt etwa in Großbritannien die Todesrate nach einem Biss dieser Spinne. Kommt es an der Bissstelle zu einer sogenannten Nekrose – das Gewebe stirbt dabei durch die Infektion ab – kann demnach eine Amputation die Folge sein.

Wobei bis heute nicht als gesichert gilt, ob die Opfer nicht durch Kratzen an der Einstichstelle die Bakterien eingebracht und eine Nekrose möglicherweise ausgelöst oder unterstützt haben.