Nach niedersächsischem Vorbild: Nächstes Bundesland plant „Hundeführerschein“ – Auf die gut über eine Million Hundehalter in Baden-Württemberg kommt im Zuge des Koalitionsvertrages der frischen Regierung laut mehreren Presseberichten ein Schwung neuer Verpflichtungen zu.

Wie aus Parteikreisen zu hören ist, plant die am 14. März gewählte grün-schwarze Regierung offenbar einen „Sachkundenachweis“ für die Haltung von Hunden, salopp auch „Hundeführerschein“ genannt.

Als Vorbild dient dabei das Bundesland Niedersachsen, wo eine entsprechende Prüfung bereits seit 2013 Pflicht ist, allerdings auch einige Ausnahmen vorsieht und mit 40 Euro zu Buche schlägt.

Wie genau die nun auch in Baden-Württemberg angedachte Prüfung aussehen wird ist noch unklar. Laut dem "Stern" gilt aber wohl als sicher, dass alle, die sich einen Hund anschaffen wollen oder einen solchen besitzen, künftig eine schriftliche und praktische Prüfung ablegen müssen, anhand derer bewiesen werden muss, dass man in der Lage ist, einen Hund zu halten und in brenzligen Situationen zu beherrschen.

Und dies gilt ausdrücklich nicht nur für die sogenannten „Kampfhunde“, sondern auch für Rassen, die allgemeinhin als eher harmlos gelten, wie Dackel oder Mops.

Auf diese Art und Weise möchte man nicht nur Menschen besser vor Bissattacken schützen. Die Pläne dienen auch dem Wohlergehen der Tiere, indem deren Halter mehr über die Bedürfnisse ihrer Hunde erfahren und lernen, besser mit ihnen umzugehen.

Weiterhin heißt es, dass der Koalitionsvertrag von Grünen und CDU eine Kennzeichnungs-, Registrierungs- und Versicherungspflicht vorsieht. Auch das ist in Niedersachsen seit rund zehn Jahren Usus, wo Hunde einen elektronischen Chip tragen und haftpflichtversichert sein müssen. Zudem werden dort alle Hunde im Land, die älter als ein halbes Jahr sind, in einer zentralen Datenbank geführt.

Das Vorhaben der Regierung wird von Tierschützern begrüßt. Daniela Lisenfeld vom Landestierschutzverband Baden-Württemberg kritisiert zum Beispiel, dass sich aktuell jeder einen Welpen zulegen könne, ohne die nötige Sachkunde zu besitzen.

Der geplante „Sachkundenachweis“ soll aber nicht nur für Hunde eingeführt werden, sondern generell für gefährliche Tiere, wie auch etwa Schlangen. Denn auch bei dieser Gattung kommt es immer wieder zu Fällen, in denen Tiere aus einer vollkommen unzureichenden Haltungsform gerettet werden müssen, oder sogar ihren Haltern entkommen und dann für Schlagzeilen sorgen.

Quelle: stern.de