Nach acht Kilometern Fußweg zum GerichtMilder Richter erlässt Mann seine Strafe

Nach acht Kilometern Fußweg zum Gericht: Und Milder Richter erlässt Mann seine Strafe – Chief Judge Frank Caprio ist so manchem US-TV-Zuschauer ein Programm. Er ist Vorsitzender Richter, der vom Format „Caught in Providence“ begleitet wird. Es rühmt sich „echter Menschen, deren Fälle gehört werden“, dort wird verhandelt und nicht nur nachgestellt. Einer dieser Fälle geht nun durchs Netz und sorgt für Begeisterung – zeigt er doch, wie der Oberste Richter Caprio Milde walten lässt. Das Video findet ihr im Anschluss.
Wie das Portal „Unilad“ berichtet, dreht sich der Fall um einen Parksünder, der „anderthalb Stunden zu Fuß ging“, nur um seinen Gerichtstermin wahrzunehmen. Nicht nur erließ ihm der Richter die angesammelten Knöllchen, sondern der Vorsitzende ging sogar noch weiter. Seitdem geht die Folge „Caught in Providence“ viral. Der vorgeladene Autofahrer, Daniel Murray, hat insgesamt sieben Verkehrsverstöße auf seinem Konto, fünf davon wegen Falschparkens.
Gesamtsumme seiner Bußgelder und angefallener Mahn- und Strafgebühren:
250 US-Dollar, umgerechnet nach derzeitigem Kurs rund 227 Euro. Ein Betrag, den Murray nicht aufbringen konnte. Nachdem ihm Richter Caprio deren Höhe erläutert hat, antwortete Murray: „Ich danke Ihnen, Euer Ehren. Ich habe allerdings eine schnelle Frage, Euer Ehren.“ Der Parksünder erkundigte sich weiter: „Gibt es irgendeine Möglichkeit … könnte das ein wenig aufgeschoben werden? Ich befinde mich gerade ein wenig in einer finanziellen Situation.“
Der Vorsitzende Richter erkundigte sich daraufhin, wie viel Murray denn jetzt von den Geldern abstottern könne. Der Falschparker daraufhin: „Auf meinem Konto sind 92 Cents.“ Weiter erklärte er, dass er entsprechend ohne Taxi oder Bus, geschweige denn mit eigenem Fahrzeug zum Gericht gekommen war: „Ich bin gerade aus East Providence heute Morgen zu Fuß gegangen, um hierher zu kommen.“ Mit „hierher“ meint Murray das Gerichtsgebäude von Rhode Island. Eine Strecke von immerhin fünf Meilen, rund acht Kilometer.
Also erkundigte sich Caprio weiter:
Etwa, ob der Mann nicht „ein Uber nehmen könne“, um wieder nach Hause zu kommen? Murrays Antwort „Ich habe kein Geld. Nicht gerade.“ Er erläuterte daraufhin seine Lebensführung, dass er etwa ein „Jugend-Lacrosse“-Programm leite. Richter Caprio beschloss daraufhin, Murray zu helfen. Caprio unterhält selbst einen Fonds, benannt nach seiner Mutter, den „Philomena Fund“. Aus diesem Fonds übergab er Murray 25 US-Dollar: „Ich möchte, dass Sie ein Uber nehmen, damit Sie nicht nach Hause laufen müssen.“
Murray bedankte sich daraufhin beim Vorsitzenden: „Ich danke Ihnen vielmals. Sie haben mir heute eine Menge Zeit gespart – und Geld.“ Doch damit war die Großzügigkeit von Richter Caprio noch nicht an ihrem Ende angelangt. Er fuhr fort: „Wir werden Ihnen bei diesen Bußgeldern aushelfen. Wir werden diesen Fonds benutzen und damit Ihre Strafen begleichen, dann hat sich das Thema für Sie erledigt.“
Eine Reaktion, die Murray beinahe sprachlos zurückließ:
„Wow, ich danke Ihnen so sehr. Das ist mehr als großzügig“, so der reuige Verkehrssünder. Richter Caprios Entgegnung: „Sie haben jetzt 25 Mäuse, um ein Uber zu nehmen. Jetzt kommt das [der Straferlass, Anm. d. Verf.] dazu. Nun hoffen wir mal, dass sich das Blatt für Sie wenden möge.“ Allerdings stellte Caprio eine Bedingung an seine milde Gabe: „Doch einen Moment noch. Das ist nur eine Hälfte des Ganzen. Nicht wahr? Das war unser Teil, Sie müssen den Ihren leisten.“ Er fuhr fort:
„Sie müssen jemand anderem helfen. Da draußen gibt es eine erschreckende Menge an Leuten, die in ähnlichen Schwierigkeiten stecken, und Sie werden nun in der Lage sein, denen zu helfen. Vergessen Sie sie nicht. Erinnern Sie sich, wie es sich angefühlt hat? Sie müssen nun etwas zurückgeben.“ Dieser Clip wurde in den sozialen Medien hochgeladen – und stieß dort auf jede Menge Gegenliebe bei den Nutzern. Auf Facebook etwa schrieb jemand: „Dieser Richter ist so beeindruckend!“
Jemand fügte hinzu:
„Er ist einfach ein fantastischer Richter voller Mitgefühl.“ Eine dritte Person ergänzte: „Durch diese Sendung habe ich viel darüber erfahren, dass noch viel Gutes auf der Welt übrig ist.“
Quelle: unilad.com