Nach 136 Jahren: Nächste Traditions-Brauerei muss schließen – Eine weitere Traditionsbrauerei knickt angesichts der schieren Masse an Krisen hierzulande ein und muss ihre Pforten schließen. Obgleich das reine Bergquellwasser aus dem Oberpfälzer Steinwald stets ein Garant für die Qualität der Friedenfelser Biere war, sah sich der Geschäftsführer Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg Ende vergangener Woche dazu gezwungen, das Aus für die Schlossbrauerei anzukündigen.

Nach nunmehr 136 Jahren Brautradition soll nun das letzte Fass im Frühjahr 2023 abgefüllt werden.

In der Region galt das Brauhaus als Konstante, als eine Art Anker. Entsprechend auch der Slogan: „Felsenfest in der Qualität.“ An dieser sollte es aber auch nicht scheitern, dafür jedoch an zwei Jahren Corona-Pandemie und der Preisexplosion in Sachen Energie.

Geschäftsführer Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg erklärte gegenüber lokalen Medien: „Alle Betriebsmittel werden teurer. Wir haben zum Teil Kostensteigerungen von 100 Prozent. Das kann man auch mit höheren Bierpreisen nicht mehr auffangen“

Besonders bitter: Er hatte den Betrieb erst vor zwei Jahren von seinem Vater übernommen.

Allerdings hatte sich die Brauerei bereits zu diesem Zeitpunkt in keinem guten Zustand befunden und seit Jahren Verluste eingefahren, die bis dato stets durch die Inhaber-Familie hatten aufgefangen werden können. Ein Akt der „Verbundenheit zur Region“, wie Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg betonte.

Dies sei fortan aber nicht mehr möglich, weshalb der Besitzer seinen Beschäftigten am vergangenen Donnerstag persönlich die schlechte Nachricht überbrachte.

Eine Übernahme der Brauerei schließt der Inhaber aus. Ihm sei aber wichtig, dass seine 35 Angestellten möglichst schnell einen neuen Job finden.

Quelle: focus.de