Mieten oder kaufen: Studie zeigt Unterschiede in monatlicher Mehrbelastung – Nicht zuletzt die Umstände der Corona-Krise haben immer mehr Menschen in den letzten Jahren mit dem Kauf einer Immobilie liebäugeln lassen. Doch die Preise, die für Eigenheime insbesondere in städtischen Bereichen aufgerufen werden, grenzen zum Teil schon jetzt an Wucher. Da stellt sich völlig zurecht die Frage, ob man finanziell mit einem Mietverhältnis auf Dauer nicht doch besser fährt.

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat das Immobilienportal „Immowelt“ eine Analyse durchgeführt, die aufzeigt, wie hoch der Unterschied in Sachen monatlicher Belastung im Vergleich zwischen Miete und Tilgungsrate beim Immobilienkauf in 75 deutschen Großstädten ausfällt.

Bundesweit gesehen kommen Mieter in 51 Städten monatlich günstiger weg als Käufer.

Die Diskrepanz liegt in 35 Städten bei mehr als 100 Euro. Besonders teuer wird es dabei natürlich in den Großstädten, wo der Immobilienkauf, selbst mit Blick auf die aktuell niedrigen Zinsen und kurzen Darlehenslaufzeiten, für die meisten Menschen ein kaum noch zu realisierendes Ziel darstellt.

Am größten ist die Differenz in München, wo die Tilgungsrate ganze 660 Euro höher ist als die Miete. Eine Wohnung kostet dort im Median 1.740 Euro Miete, die monatliche Belastung durch Zinsen und Tilgungsrate beträgt indes 2.400 Euro.

Mit Blick auf Kaufpreise von durchschnittlich 800.000 Euro aufwärts zahlt sich der Immobilienerwerb in finanzieller Hinsicht dort nur noch für die Wenigsten aus. Zumal nach den 15 Jahren Darlehenslaufzeit immer noch eine große Restschuld abbezahlt werden muss, die sich in München auf rund 530.000 Euro beziffert.

In Hamburg müssen Immobilienkäufer im Schnitt 440 Euro mehr im Monat zahlen als Mieter. In Frankfurt sind es rund 420 Euro. Doch auch in kleineren Städten ist die Mehrbelastung signifikant. So ist die Monatsrate in Potsdam für Käufer 520 Euro, in Ingolstadt und Lübeck immer noch über 300 Euro höher.

Dennoch kann sich der Kauf eines Eigenheims auf lange Sicht auszahlen. Stichwort: Altersvorsorge!

Immerhin müssen Mieter ihr Leben lang zahlen und entsprechend mit steigenden Kosten kalkulieren, während Eigentümer ihren Kredit bis zum Rentenalter oft abbezahlt haben. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil beim Kauf ist die absolute Entscheidungsfreiheit über die Gestaltung des Objektes, welches im Falle eines Wohnortwechsels zudem vermietet oder sehr wahrscheinlich mit Gewinn verkauft werden kann.

Und dann gibt es da ja noch die 24 der 75 untersuchten Städte, in denen Kaufen sogar günstiger ist als Mieten. So schlägt eine Wohnung von 80 bis 120 Quadratmetern in Oberhausen im Median mit günstigen 137.000 Euro zu Buche, was bei einer 15-jährigen Finanzierung eine Monatsrate von 410 Euro ergibt. Für die Miete dagegen werden dort im Schnitt 580 Euro fällig.

In vielen anderen Städten ist die Mehrbelastung beim Kauf zudem überschaubar. In Köln kommen Mieter gerade mal zehn Euro besser weg, in Berlin sind es 100 Euro, in Essen 40, in Dortmund 50, in Bremen und Hannover je 90 Euro. Und selbst in Städten wie Düsseldorf oder Nürnberg zahlt man für die Darlehensrückzahlung vertretbare 180 Euro mehr als Mieter.

Quelle: tz.de