Mehr Porto für schnellere Lieferung: Post plant Zwei-Klassen-Briefzustellung – Aktuell ist viel los bei der Deutschen Post – oder eben auch nicht, je nach Blickwinkel. Denn aufgrund eines anhaltenden Tarifkonfliktes mit der Gewerkschaft Verdi könnte es ab März zu erheblichen Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen kommen. Unabhängig davon, plant die Führungsetage aber ohnehin bereits künftig die sogenannte Zwei-Klassen-Briefzustellung.

Soll heißen: Wer seine Post schneller zugestellt wissen will, der muss auch mehr zahlen.

Thomas Ogilvie, seines Zeichens Konzern-Personalvorstand der Deutschen Post, erklärte gegenüber der Funke-Mediengruppe: „Der Verbraucher kann sich entscheiden, mit welchem Tempo sein Brief transportiert wird. Im Sinne der Angebotspalette halte ich das für einen guten Schritt.“

Ogilvie betont dabei, dass es in anderen europäischen Ländern längst normal sei, dass schnelle Briefe auch mehr kosten.

Dazu wäre allerdings zunächst einmal eine Reform des Postgesetzes notwendig, in welchem die Verpflichtung festgehalten ist, dass mindestens 80 Prozent der Briefe bereits am Folgetag zugestellt werden müssen. Eine entsprechende Änderung und Modernisierung des Gesetzes steht bereits auf der Agenda der Ampelkoalition.

In Sachen Reduzierung der Zustellungstage pro Woche gab der Post-Personalvorstand Entwarnung: Dies sei kein Ziel, das man aktuell verfolge.

Trotz zuletzt sinkender Sendungsmengen sei sich Ogilvie darüber hinaus sicher, dass man es bei dem Brief nicht mit einem Auslaufmodell zu tun habe, brauche doch „vor allem auch der Staat einen funktionierenden Briefdienst“.

Es sei allerdings davon auszugehen, dass die Menge auch zukünftig weiterhin sinkt.

Um dem entgegenzuwirken, plant die Post Verbundzustellung, die vorsieht, dass Briefträger auch mit der Lieferung kleinerer Pakete beauftragt werden.

„Auf dem Land werden Pakete und Briefe bereits von einer Person zugestellt. Das Prinzip könnten wir auch auf mehr Regionen ausweiten, um den Briefdienst erschwinglich zu halten“, so Ogilvie.

Quellen: focus.de , sueddeutsche.de