Medizinische Sensation: Erstmals erfolgreich Schweineniere an Menschen angeschlossen – Ärzten ist es erstmals gelungen, eine Schweineniere bei einem Menschen zu transplantieren, ohne dass es im Zuge dessen zu einer Abstoßungsreaktion des Körpers kam. Mit Blick auf das erfolgreiche Experiment der NYU Langone Health in New York besteht nun Hoffnung, dass der Organknappheit bald ein Ende gesetzt werden kann.

Das Gewebe des Spenderschweins war genetisch so verändert worden, dass nicht ein Molekül mehr vorhanden war, welches eine Abstoßung hätte auslösen können.

Als Empfängerin diente eine hirntote Patientin mit Nierenfunktionsstörung, deren Familie – kurz davor, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzubrechen – dem Experiment zugestimmt hatte.

Im Rahmen dessen wurde die neue Niere drei Tage lang an ihren Blutgefäßen außerhalb des Körpers aufbewahrt, um den Ärzten den problemlosen Zugang zu dem Schweineorgan zu gewährleisten.

Dem Leiter der Studie nach, Chirurg Dr. Robert Montgomery, sahen die Testergebnisse „ziemlich normal aus“. Wie erhofft produzierte die Niere „die Menge an Urin, die man von einer transplantierten menschlichen Niere erwarten würde“.

Vor allem aber wurde diese nicht vom menschlichen Organismus abgestoßen.

Und auch der abnorme Kreatininwert der Frau, welcher auf die vormals schlechte Nierenfunktion zurückzuführen war, normalisierte sich nach der Transplantation.

Auf der Suche nach einer Lösung, wie man die sofortige Abstoßung durch den menschlichen Körper im Falle einer Transplantation mit tierischen Organen verhindern kann, entwickelte Montgomerys Team eine Theorie, der zufolge das Ausschalten eines bestimmten Gens das Problem lösen könnte: das Zuckermolekül mit der Bezeichnung Alpha-Gal.

Entsprechende genveränderte Schweine waren als „GalSafe“ bereits Ende 2020 vonseiten der US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration als Nahrungsmittel für Menschen mit Fleischallergie sowie als etwaige Quelle für Heilmittel zugelassen worden.

Allerdings ist man Montgomery zufolge noch nicht am Ziel.

Das aktuelle Experiment stellte eine einmalige Transplantation dar und sah lediglich vor, die Niere drei Tage lang an Ort und Stelle zu belassen. Künftige Versuche dürften die Experten vor neue Hindernisse stellen.

Als Patienten kämen Menschen in Frage, deren Chance auf eine menschliche Niere gering ist und die eine schlechte Prognose an der Dialyse haben.

Quelle: bild.de