Massensterben: Artensterben wie zu Zeiten der Dinosaurier – Am vergangenen Sonntag war der sogenannte „Internationale Tag der biologischen Vielfalt“. Klingt im ersten Augenblick wie ein Feiertag, doch auf den zweiten Blick zeichnet sich ein bedrohliches Bild. Denn ein regelrechtes Massensterben bedroht die Artenvielfalt auf unserem Planeten – und das nicht in der Ferne, sondern auch vor unserer eigenen Haustüre.

Das massive Artensterben hat dabei etliche Gründe, vornehmlich aber den Menschen und die Klimaerwärmung. Dies hat zur Folge, dass auf der Erde derzeit das größte Massensterben verzeichnet wird wie seit 66 Millionen Jahren nicht mehr. Alexander Bonde von der Deutschen Umwelthilfe:

„Das massive Artensterben hat mittlerweile Dimensionen wie zuletzt im Dinosaurier-Zeitalter erreicht.“

Mittlerweile haben sich ganze 75 Prozent der Landoberfläche erheblich verändert, dazu kommt, dass 85 Prozent der Feuchtgebiete verloren wurden. Darüber hinaus bleichen immer mehr Korallenriffe aus, was zur Folge hat, dass man immens wichtige Ökosysteme verliert. Denn knapp ein Drittel des Lebens in den Meeren ist von den Korallenriffen abhängig.

Prof. Josef Settele vom Weltrat für biologische Vielfalt (IPBES) zeigt sich besorgt: „Jeden Tag sterben auf dieser Welt etwa 150 Arten aus. Tiere und Pflanzen, die nie wieder zurückkehren. 150-mal pro Tag wird die Geschichte einer Art, eine jahrmillionenlange Evolution, vernichtet.“ Für Josef Settele hängen hierbei Artensterben und Klimawandel eng zusammen, die sich gegenseitig verstärken.

Auch in Deutschland gibt es eine große Zahl an Arten, die vom Aussterben bedroht sind

Auch in Deutschland gibt es eine große Zahl an Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Zum Teil auch, weil andere Tierarten einwandern und einheimische Arten dadurch verdrängen. Ein weiteres Problem ist das besorgniserregende Insektensterben – alleine ein Drittel der Insektenarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht.

Und da in der Natur alles zusammenhängt oder aufeinander aufbaut, ist auch dies ein massives Problem, alleine wenn man an die Bestäubungsarbeiten der Insekten denkt oder das sie als Nahrungsgrundlage vieler Tiere dienen.

Florian Titze, Experte für Internationale Politik beim WWF Deutschland, erklärt: „Sinnbildlich könnte man die Natur mit einem Bauklötzeturm vergleichen, der in einem perfekten Gleichgewicht steht. Desto mehr Steine entfernt werden, desto instabiler wird der Turm – bis er letztendlich zusammenfällt.“
 
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Quelle: bild.de