Legale Gras-Lieferung: „Uber Eats“ startet Bringdienst für Cannabis – Sich Cannabis wie eine Pizza einfach von einem Lieferdienst legal bis an die Tür bringen zu lassen, ist hierzulande (noch) absolut undenkbar. Im kanadischen Toronto ist jüngst hingegen ein Pilotprojekt gestartet, welches genau diesen Service bietet.

Die Plattform für Essenslieferungen „Uber Eats“, die dem US-Tech-Giganten Uber Technologies Inc. gehört, kündigte am Sonntag eine Partnerschaft mit dem Online-Marktplatz für Marihuana, „Leafly“, an, in deren Rahmen sie Bestellungen für ausgewählte Einzelhändler abwickeln wird.

Das Angebot richtet sich an Kunden ab 19 Jahren.

Das erforderliche Mindestalter wird laut einem Bericht von „CBC Toronto“ vom Kurier beim Eintreffen überprüft.

Wie es heißt, wolle man durch die Partnerschaft mit dem Online-Cannabis-Vertrieb „Leafly“ den illegalen Drogenhandel bekämpfen. Denn obwohl in Kanada Cannabis bereits seit vier Jahren legal ist, beschert dieses den offiziellen Vertrieben nach wie vor herbe Absatzprobleme.

Lola Kassim, ihres Zeichens Managerin von „Uber Eats“ in Kanada, erklärte:

„In erster Linie sehen wir dies als einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Fahrten unter Alkoholeinfluss, und zweitens ist dies nur eine weitere Initiative, die dazu beitragen kann, den illegalen Cannabismarkt zu bekämpfen, der heute immer noch mehr als 40 Prozent der Cannabisverkäufe in Ontario ausmacht.“

Möglich wurde das Ganze erst nach einer Gesetzesänderung, die im Zuge der Corona-Pandemie Cannabisläden vorübergehend erlaubte, Bestellungen per Kurier an Kunden zu liefern. Die Politik wurde im März dauerhaft gemacht, obliegt allerdings einigen Auflagen.

So müssen die an das „Uber Eats“-Netzwerk angeschlossenen Einzelhändler selbst lizenzierte Verkäufer zu Fahrern schulen, um die Waren auszuliefern, verbietet die Gesetzeslage doch die Lieferung seitens Dritter. Produkte können also nur von Personen mit einer Genehmigung für ein Einzelhandelsgeschäft oder deren Angestellten zugestellt werden.

Die Kuriere von „Uber Eats“, die Snacks ausliefern, werden also nicht auch noch Gras ausliefern.

Letzten Endes nutzen die Geschäfte über „Leafly“ lediglich die „Uber Eats“-Software, um Bestellungen entgegenzunehmen. Insbesondere kleinere Unternehmen hoffen dadurch nun, ihren Kundenstamm erweitern zu können.

Wie hoch der Anteil sein wird, der bei dem Verkauf von Cannabis in die Tasche von „Uber Eats“ fließt, wollte das Unternehmen bislang nicht kommentieren. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass man hier ähnlich wie im Falle der Essenslieferungen etwa 20–30 Prozent des Verkaufspreises einkassiert.

Quellen: cbc.ca , tag24.de