Lebensmittelpreise: Paprika um fast 300 Prozent teurer – Wer derzeit im Supermarkt Paprika kaufen möchte, staunt nicht schlecht ob der hohen Preise. Zum Teil werden Beträge von bis zu vier Euro pro Stück fällig, auf das Kilo gerechnet liegt der Preis mitunter bei über 11 Euro. Und das gilt nicht nur für die Supermärkte und Discounter. Auch Gemüsehändler auf Wochenmärkten oder auch der kleine Obsthändler um die Ecke sind betroffen.

Je nach Filiale und Anbieter variiert der Preis, sodass Paprika aus konventionellem Anbau aktuell zwischen 7,99 und 11,99 Euro pro Kilo kosten. Bei Bio-Paprika können es sogar 15 Euro pro Kilo werden. Davon ausgehend, dass eine Paprika etwa 160 Gramm wiegt, sind Preise von 1,90 und 2,60 Euro pro Stück keine Einzelfälle.

Insgesamt hat sich der Preis für Paprika seit Anfang Januar um fast 300 Prozent erhöht.

Zwar besteht die Hoffnung, dass sich die Lage wieder entspannt, jedoch ist wohl erst ab Mai mit einem Preissturz zu rechnen, was dazu noch von drei wesentlichen Faktoren abhängt, die aktuell für die hohen Preise sorgen.

Da wäre zunächst einmal das Wetter. Ein Großteil der hierzulande verkauften Paprika stammt aus Spanien und Nordafrika, wo zuletzt besonders schlechte Wetterbedingungen geherrscht haben. So kam es in Spanien vor wenigen Wochen zu einem überraschenden Wintereinbruch, was für eine schlechtere Ernste sorgte. Bei gleichzeitig konstanter Nachfrage führt dies zu höheren Preisen.

Als weiterer wichtiger Faktor sind natürlich die Corona-Einschränkungen zu nennen. Längere Staus, Testungen und die bürokratischen Hürden im Zuge der Einreisebeschränkungen … all das wirkt sich negativ auf den Preis aus. Denn: Je länger ein LKW-Fahrer benötigt, um an sein Ziel zu kommen, desto länger braucht er auch für den Weg zurück.

Ausgangssperren, Grenzkontrollen und verpflichtende Testungen machen es indes den Erntehelfern schwer, auf die Felder zu kommen. Und dort müssen dann auch noch Abstände eingehalten werden, wodurch es mehr Personal braucht. Von daher müssen Verbraucher auch für regionale Produkte wie Spargel, Brokkoli, Blumenkohl, Lauchzwiebeln und Kopfsalat tiefer in die Taschen greifen.

Der dritte Punkt bezieht sich auf Logistik, da große Reedereien zurzeit ihre geplanten Routen weltweit vor dem Hintergrund verschieben, dass andere Verbindungen höhere Renditen und gleichzeitig einen schnellen Containerumschlag versprechen. Zwar ist die Auslastung der Seefracht insgesamt deutlich gestiegen, allerdings zählt Europa nicht mehr zu den beliebtesten Zielen der Unternehmen, welche ihre Schiffe derzeit präferiert nach Nordamerika und Asien schicken.

Sollten die Transportkosten für 2021 von daher weiter steigen, würde dadurch auch der Preis für wichtiges Obst und Gemüse entsprechend in die Höhe gehen.

Quelle: focus.de