Leben auf anderen PlanetenForscher finden Hinweis auf der Venus

Forscher finden Hinweis auf Leben auf der Venus – Sie begleitet uns seit Urzeiten am Nachthimmel, wird als „Abendstern“ von vielen oft für einen solchen gehalten, wenn sie am Himmel steht: die Venus. Unser heißer Nachbarplanet ist von Wolken überzogen – doch was verbergen sie? Ein internationales Expertenteam hat nun mögliche Indizien dafür, dass sich auf dem Planeten Leben verbergen könnte. Ihr Hinweis: ein spezieller Stoff.
Die Wissenschaftler aus Großbritannien, Japan und den USA hatten bei Teleskopuntersuchungen der Venus in den Wolken Phosphin entdeckt, wie sie in der Fachzeitschrift „Nature Astronomy“ erläuterten. Dieses Gas wird von Lebewesen ausgestoßen – auf unserem Planeten hingegen kann es nur auf zwei Weisen entstehen: durch Kleinstlebewesen – oder im Labor.
Damit gilt Phosphin als Beweis für die Existenz von Leben. Entsprechend stellt die Entdeckung die Wissenschaft vor große Fragen: Woher stammt das Phosphin? Sie haben verschiedene Optionen erwogen, von Oberflächenvorgängen auf der Venus über Mikrometeoriten bis hin zu chemischen Vorgängen in der Atmosphäre des Planeten. Sie fanden keine für sie überzeugende Erklärung.
Studien-Wissenschaftler Janusz Petkowski vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (USA) erläuterte:
„Wir kamen zu dem Ergebnis, dass es keinen bekannten chemischen oder physikalischen Prozess gibt, den man sich als Ursprung des Phosphins vorstellen könnte.“ Somit könnte es Petkowski zumindest eine Chance geben, dass etwas „in den Wolken der Venus lebt“.
Bei 468 Grad Oberflächentemperatur und einem Luftdruck, bei dem ungeschützte Menschen zudem regelrecht komprimiert würden, selbst wenn sie Temperatur überleben könnten, sowie einer Atmosphäre, die vorwiegend aus Schwefel und Schwefelsäure besteht, kommt man ins Grübeln, welcher Art Leben dies sein könnte. Zumal in den Wolken selbst in einer Höhe ab ca. 50 km über der Venus „lebensfreundliche“ Temperaturen herrschen.
Genau dort fanden die Experten auch das meiste Phosphin. Jörn Helbert vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt kommentierte: „Diese Studie ist spannend, weil sie gleich zwei hochinteressante Möglichkeiten eröffnet. Entweder gibt es dort einen chemischen Vorgang, den wir nicht verstehen, oder es könnte Leben in den Wolken existieren. Das zeigt aber auch, wie wenig wir über die Venus wissen.“
Quelle: bild.de