Kritik auch vom eigenen LandesverbandGrünen-Politikerin manipuliert CDU-Wahlplakate

Kritik auch vom eigenen Landesverband: Grünen-Politikerin manipuliert CDU-Wahlplakate – Grünen-Bundestagskandidatin Katharina Horn sieht sich scharfer Kritik ausgesetzt, nachdem sie dabei erwischt wurde, wie sie Wahlplakate der CDU mit diffamierenden Aufklebern manipuliert hatte. Horn steht auf Platz zwei auf der Grünen-Landesliste. Die Chancen für einen Einzug in den Bundestag standen bisher also gut.
In einer Erklärung der Landessprecherin der Grünen Jugend heißt es:
„Ich habe mich vor dem Hintergrund der Wahlauseinandersetzung, der Debatten um Maskendeals und Korruptionsvorwürfe leider dazu hinreißen lassen, ein paar Plakate der CDU mit Stickern zu bekleben. Ich habe den betroffenen CDU-Kandidaten Michael Sack heute in einem Telefonat um Entschuldigung gebeten und danke ihm, dass er diese angenommen hat.“
Der Polizei zufolge hatte eine Streife die 23-Jährige auf frischer Tat dabei ertappt, wie diese auf den Schultern eines Mannes sitzend einen Aufkleber mit der Aufschrift „korrupt“ auf ein Plakat des CDU-Spitzenkandidaten anlässlich der zeitgleich stattfindenden Landtagswahl klebte.
Als die beiden den Polizeiwagen bemerkten, seien sie geflohen, konnten nach wenigen Metern jedoch gestellt werden. In einem Rucksack stellten die Beamten über 100 weitere „Korrupt“-Sticker sicher. Insgesamt seien acht Plakate der CDU und vier Plakate der FDP beklebt worden.
Die Behörden ermitteln nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung. Da es sich um eine politisch motivierte Tat handelt, hat sich außerdem der Staatsschutz eingeschaltet.
Sack akzeptierte die Entschuldigung zwar, betonte aber, dass der Vorwurf der Korruption schwer wiege, handle es sich dabei doch um eine Straftat. „Dass sie diesen Vorwurf mir gegenüber erhoben hat, ist grob ehrabschneidend“, so der CDU-Landeschef. Es sei schwer zu beurteilen, wie weit das Unrechtsbewusstsein bei den Grünen reiche.
„Von den Grünen nehme ich jedenfalls keine Belehrungen mehr entgegen, was Themen wie ‚Fairness‘ oder ‚Demokratie‘ angeht.“
Auch der mecklenburg-vorpommersche Landesvorstand der Grünen verurteilte die Tat.
Grünen-Landeschef Ole Krüger erklärt: „Sie sieht selbst, dass – bei allem Unmut über die CDU-Politik – die Grenze zur Unfairness klar überschritten wurde.“
Laut der Co-Vorsitzenden Weike Bandlow entspreche die Beschädigung von Wahlplakaten nicht der Art und Weise, wie sich Grüne mit politischen Mitbewerbern auseinandersetzen. Sie sei sich aber sicher, dass Horn „in Zukunft wieder die angemessenen Möglichkeiten der politischen Auseinandersetzung nutzen“ werde.
Nach eigenen Angaben war auch Moritz Harrer, der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP in Mecklenburg-Vorpommern, von der Aktion betroffen. Auf Twitter schrieb er:
„Wenn man auf Platz 2 der Landesliste für den Bundestag steht, Direktkandidatin vor Ort ist, in der Greifswalder Bürgerschaft sitzt und Vorsitzende der Grünen Jugend MV ist, dann ist das Beschädigen von Plakaten nicht nur dumm, sondern eine Schande für unsere Demokratie.“
Wenn man auf Platz 2 der Landesliste für den Bundestag steht, Direktkandidatin vor Ort ist, in der Greifswalder Bürgerschaft sitzt und Vorsitzende der Grünen Jugend MV ist, dann ist das Beschädigen von Plakaten nicht nur dumm, sondern eine Schande für unsere Demokratie. #Grüne
— Moritz Harrer (@Moritz_Harrer) September 2, 2021
Horns direkter Konkurrent, Phillip Amthor von der CDU, erklärte gegenüber dem „Nordkurier“: „Wer mutwillige Sachbeschädigung für eine Petitesse hält, ist für den Bundestag offensichtlich nicht geeignet.“
Ihm zufolge sei das Ganze „kein Studentenstreich“, sondern ein „unglaublicher Vorgang und offenbart das absurde Demokratie- und Eigentumsverständnis linker Parteien“.