Krankenkassen: Beiträge könnten ab 2022 deutlich steigen – Bereits Anfang des Jahres waren infolge der Corona-Pandemie die Beiträge bei so ziemlich allen Krankenkassen gestiegen. Doch damit könnte noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein, wie ein Experte für Gesundheitsökonomik prognostiziert. Demnach könnte es insbesondere für Besserverdiener bald deutlich teurer werden.

Günter Neubauer, so der Name des Experten des Instituts für Gesundheitsökonomik in München, erklärte gegenüber der „Bild“, dass er im kommenden Jahr mit einem Rekordanstieg der Beiträge von 15,9 auf 17,2 Prozent rechne.

Als Grund dafür nannte Neubauer ein Loch von rund 19,2 Milliarden Euro, welches die gesetzlichen Krankenkassen wegen der höheren Corona-Kosten, teuren Reformen und auch durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit weggebrochenen Einnahmen 2022 zu stopfen hätten. Das Minus von 13 Milliarden im aktuellen Jahr könne dagegen noch durch eigene Rücklagen und Zuschüsse seitens der Regierung aufgefangen werden.

Für 2022 hat Finanzminister Olaf Scholz jedoch keine finanziellen Hilfen zugesagt, weshalb die Kosten von den Versicherten mitgetragen werden müssen. Das Institut hat errechnet, dass diese dann im Schnitt 14,50 Euro mehr im Monat zahlen müssen, und damit 174 Euro pro Jahr. Der Berechnung liegen durchschnittliche, versicherungspflichtige Brutto-Einnahmen zugrunde, deren Mittel 2.230 Euro monatlich beträgt.

Verdient man mehr, heißt es weiter, kämen auch höhere Kosten auf einen zu. So stiegen die Beiträge bei einem monatlichen Brutto von 4.800 Euro bereits um 30 Euro, also um 360 Euro pro Jahr.

Mit Blick auf die fehlenden Milliarden ist die Branche von daher in großer Sorge. DAK-Chef Andreas Storm bringt es gegenüber der „Bild“ auf den Punkt: „Ohne zusätzliche Mittel aus dem Bundeshaushalt stehen wir vor einem regelrechten Beitrags-Tsunami.“

Quelle: focus.de