KontoüberziehungMillionen von höheren Dispo-Zinsen betroffen

Kontoüberziehung: Millionen von höheren Dispo-Zinsen betroffen – In Deutschland ist es alles andere als eine Seltenheit, dass Bankkunden ihr Konto überziehen. Durchschnittlich befinden sich derzeit 8,7 Prozent im Konto-Minus. Das könnte bald richtig teuer werden, denn die Europäische Zentralbank plant eine Erhöhung des Leitzinses.
Dadurch steigen dann Hand in Hand die Kosten beim Dispo-Kredit, wovon dann wiederum rund sechs Millionen Deutsche betroffen wären. Je nach Bank orientieren sich die Dispo-Zinsen am EZB-Leitzins oder dem sogenannten 3-Monats-Euribor. Zur Erklärung: Damit ist der Zinssatz gemeint, zu dem sich die Kreditinstitute untereinander Geld leihen.
74,8 Prozent der Bankkunden überziehen regelmäßig ihr Konto
Geplant hat das Gremium der Europäischen Zentralbank (EZB), dass die Erhöhung des Leitzinses im Juli dieses Jahres erfolgen soll. Wenn dies geschieht, steigen die Dispozinsen bei solchen Banken, die sich hierbei am Leitzins oder dem 3-Monats-Euribor orientieren. Zurzeit überziehen immerhin 74,8 Prozent der Bankkunden regelmäßig ihr Konto.
Allerdings können sie das Konto spätestens nach drei Monaten wieder ausgleichen. 25,2 Prozent benötigen dafür aber eine wesentlich längere Zeit bis zu einem Jahr oder auch mehr. Derzeit zahlen sie durchschnittlich einen Zinssatz von 9,43 Prozent. Zu Bedenken gilt dabei, dass die Kontoüberziehung meist die teuerste Art und Weise ist, sich Geld zu leihen.
Kontoüberziehung meist die teuerste Art, sich Geld zu leihen
Hier rät Alexander Artopé, Geschäftsführer des Kreditportals Smava: „Sobald sich abzeichnet, dass ich mein Konto nicht innerhalb von zwei, vielleicht drei Monaten ausgleichen kann, sollte ich realistisch sein und zu einer günstigeren Alternative wechseln. Das kann zum Beispiel ein Ratenkredit sein.“ Im Schnitt liegt der Zinssatz bei einem Ratenkredit bei rund 5,5 Prozent.
Quelle: bild.de