KlimawandelRegierung stellt sich auf Hitze und Dürre ein

Klimawandel: Regierung stellt sich auf Hitze und Dürre ein – 2018 hatte das Niedrigwasser in den Flüssen starke Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Um Wiederholungen solcher Zustände zu meiden, rüstet sich die Bundesregierung gegen Hitze- und Dürreperioden.
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) soll ausgebaut werden: Die Pläne für ein „Nationales Niedrigwasser-Informationssystem“ gehen laut „Handelsblatt“ aus einer Regierungsantwort auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic hervor.
So sind ab 2021 Aufbau, Entwicklung und Betrieb einer „interaktiven Daten- und Analyse-Internetplattform“ geplant. Das System soll als „zentraler Datenknotenpunkt“ für Bund, Länder und Nutzer dienen.
Dort sollen Informationen für Planungsentscheidungen bereitgestellt werden.
Es solle sicherstellen, „dass fundierte, bundesweit und nutzerspezifisch aufbereitete Daten, Informationen und Analysen stets aktuell zur Verfügung stehen“. Grünen-Politikerin Mihalic fand lobende Worte für die Pläne einer verbesserten Datenanalyse:
„Niedrige Pegelstände aufgrund von extremer Trockenheit haben gravierende Auswirkungen“, so die Abgeordnete. Je nach Wasserstand könnte dadurch die Binnenschifffahrt eingeschränkt sein, was wiederum zu Lieferengpässen führen könnte.
Auch sei ein Ausfall von Kraftwerken durch den Wassermangel denkbar – ein Energieausfall könnte die Folge sein.
Im Sommer 2018 hatte die Trockenheit nicht nur schwerwiegende Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Fortwährendes Niedrigwasser, insbesondere am Rhein, brachte Produktionsvorgänge zum Stocken, weil Lieferungen ausfielen.
Durch die Lieferengpässe stieg auch der Benzinpreis an.
Im Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hält man eine solche Situation auch zukünftig für möglich. 2019 veröffentlichte die Behörde einen Bericht, in dem es heißt:
„Die realen Erfahrungen des Jahres 2018 bestätigen, dass eine Dürre ein durchaus realistisches Ereignis für Deutschland ist. Gleichzeitig ist es vor dem Hintergrund des Klimawandels denkbar, dass Dürrereignisse in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine möglicherweise häufiger vorkommende Herausforderung für Deutschland darstellen könnten.“
2019 waren von der Behörde Szenarien durchgespielt worden, was passieren würde, ginge die Dürre von 2018 noch sechs Jahre weiter. Das Resultat waren katastrophale Ergebnisse, inklusive möglicher Stromausfälle, Zusammenbruch der Trinkwasserversorgung in einigen Gebieten, sowie Einfluss auf Agrarwirtschaft, Stahl- und Chemiebranche.
Mihalic betonte, dass die Bundesregierung „insgesamt Lösungen finden“ müsse, „um die negativen Auswirkungen von extremer Trockenheit und Hitze auf kritische Infrastrukturen zu vermindern“.
Wichtig sei, dass man die Risikoanalysen des BBK endlich ernst nehmen würde, um in frühzeitiger Absprache mit den Ländern Maßnahmen durchzuführen.
Die Grünen-Politikerin moniert: „Leider wird zu häufig erst gehandelt, wenn bereits Schäden eingetreten sind.“ Es sei Aufgabe der Bundesregierung, die dringende Frage zu beantworten, wie ein zukunftsfähiger Katastrophenschutz aufgestellt sein müsse.
Eine Bundeszuständigkeit für den Katastrophenschutz sei überfällig, betonte Mihalic, die Kritik an der Regierung übte:
„Die Klimakrise stellt gerade den Bevölkerungsschutz vor gewaltige Herausforderungen.“ Man habe wertvolle Zeit ungenutzt verstreichen lassen. Viele Initiativen seien bisher nur angekündigt worden.
„Gerade im Bereich der Klimaanpassungen müssen wir sehr frühzeitig handeln, um größere Schäden zu vermeiden“, so das Fazit Mihalics. Der Bund müsse zum Beispiel auch auf dem Gebiet der luftgestützten Waldbrandbekämpfung eine stärkere Rolle einnehmen.
Quelle: msn.com