Klimablockade in Hamburg: Wütende Autofahrer werden handgreiflich – Vor kurzem äußerte sich der Protagonist einer Dokumentation über Sachsens bekanntesten Klima-Aktivisten, Christian Bläul, ungewohnt deutlich über die drohenden Gefahren, denen sich die Mitglieder der „Letzten Generation“ im Zuge ihrer Protestaktionen aussetzen. Dabei erklärte er, „zumindest im Hinterkopf mental immer darauf vorbereitet“ zu sein, dass jemand stirbt.

„Das ist wirklich schwer zu ertragen, aber es ist etwas, was wir ein Stück weit riskieren müssen.“

Für den 41-Jährigen stellt sich bei der Abwägung der Risiken nämlich die Frage: „Was ist besser? Nicht zu protestieren und zu akzeptieren, dass wir ins fossile Weiter-so gehen oder etwas zu versuchen, was die Gesellschaft transformieren könnte und dazu bringen könnte, dass wir die Klimakatastrophe bremsen.“

Und tatsächlich haben die andauernden Störaktionen immerhin erreicht, dass sich viele Menschen inzwischen fragen, wie das Ganze wohl enden wird – allerdings weniger mit Blick auf die Umwelt als vielmehr auf die Unversehrtheit der Aktivisten.

Denn die Lunte von einigen ausgebremsten Autofahrern ist kurz, das Verständnis für beschmierte Kunstwerke oder Denkmäler gering, weshalb es trotz aller Beteuerungen der Polizei, dass ein eigenmächtiges Vorgehen gegen die Aktivisten empfindliche Strafen nach sich ziehen kann, immer häufiger zu immer brutaleren Fällen von Selbstjustiz kommt.

So erst kürzlich in Hamburg, wo mehrere Aktivisten am Donnerstagnachmittag die Straße Glockengießerwall blockierten und daraufhin von erbosten Autofahrern verbal und körperlich angegangen wurden.

Davon unbeirrt, setzten sich die Aktivisten jedoch immer wieder zurück auf die Straße und hielten die Blockade damit weiter aufrecht, was die Wut der Betroffenen nur noch schürte, so dass schließlich sogar Medienvertreter zur Zielscheibe der Attacken wurden.

Erst als die Polizei eintrifft, gelingt es, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Gegen mehrere handgreifliche Autofahrer – aber auch gegen die Aktivisten – wurden Ermittlungen aufgenommen.

Bis die Beamten die letzte Aktivistin von der Straße gelöst hatten, sollten letztlich drei Stunden vergehen, so dass der Verkehr erst gegen 20 Uhr wieder fließen konnte.

Ein Mitleid der Protestgruppe erklärte mit Blick auf die Aktion und die dabei entstandenen Einschränkungen später: „Ich kann die Wut der Menschen absolut nachvollziehen. Wir haben sie massiv gestört. Aber wie gesagt: Wir tun das, damit wir die Regierung endlich zum Handeln auffordern und die Menschen wachrütteln.“

Quellen: focus.de , t-online.de