Kleines Mädchen verliert ReisepassPilot wendet Maschine und holt sie ab

Kleines Mädchen verliert Reisepass: Pilot wendet Maschine und holt sie ab – Eine Familie war im Urlaub und wollte zurückfliegen. So weit nichts Ungewöhnliches. Doch auf dem Rückweg ging der Reisepass einer Tochter verloren. Für den Briten Adrian Insley und seine Familie ein potenzieller Alptraum, der glücklicherweise nicht wahr wurde. Ein Pilot hatte nicht nur Verständnis für ihre Lage, sondern handelte entsprechend.
Bei der Rückkehr von der Kanareninsel Teneriffa widerfuhr der Familie Insley, was wohl so mancher Reisende befürchtet: Nach dem Einkauf im Duty Free Shop merkte die Familie beim Check-in, dass der Pass der siebenjährigen Tochter nicht mehr da war. Gegenüber der britischen Lokalzeitung „Nottingham Post“ sagte Insley: „Ich bin sehr gut organisiert, was meine Pässe angeht, ich habe sogar eine Tasche dafür.“
Weiter führte er aus:
„Aber dieses Mal sagte meine Partnerin, dass sie einen Reisepass braucht, um etwas im Duty-free zu kaufen, und steckte den Pass in den Einkaufsbeutel.“ Besagter Pass war dann aber verschwunden. So sehr die Familie sich auch bemühte, den Reisepass zu finden – keine Spur von dem Dokument. Währenddessen rückte der Abflugzeitpunkt stetig näher, was entsprechenden Druck auslöste: „Ich geriet in Panik“, so der Brite gegenüber der Zeitung.
Die rechtliche Situation ließ keinen Flug ohne Pass zu. Insbesondere keine Rückreise nach Großbritannien – seit dem Brexit ist das Land kein Teil der Europäischen Union mehr. Ergo konnte das Personal keine Ausnahme machen. Die Insleys mussten eine Entscheidung treffen: Die Mutter stieg mit den drei übrigen Kindern in die Maschine, Vater und Tochter blieben auf Teneriffa. Tränen flossen, wie der „Stern“ schreibt.
Nun sah sich Vater Insley mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wie er schildert:
„Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich musste eine Unterkunft finden, ich musste ein Transportmittel finden und ich musste einen vorläufigen Reisepass organisieren.“ Da änderte sich die Sachlage, plötzlich tauchte der Reisepass wieder auf. Die Maschine war jedoch bereits auf die Startbahn gerollt, bereit zum Abheben. In dem Moment machte die Bordmannschaft für die Insleys eine alles andere als alltägliche Ausnahme:
Der Pilot wendete die Maschine, rollte zum Flughafen zurück, und man ließ den Briten und sein Kind mit in das Flugzeug. Ein Handeln, das (nicht nur) bei den Insleys für Erstaunen sorgte. Die Mutter wörtlich: „Ich war verblüfft, weil ich noch nie erlebt habe, dass ein Flugzeug für jemanden umdreht.“ Der Vater suchte überdies nach einer Möglichkeit, seine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, erlebte aber eine Enttäuschung:
„Ich habe versucht, mich bei Tui zu bedanken, aber sie haben nur ein Portal für Beschwerden.“
Quelle: stern.de