Keine außerirdischen Signale?: Neue Theorie will Abwesenheit erklären – Die Suche nach intelligentem Leben jenseits dieses Planeten beschäftigt die Menschheit seit ihren Anfängen, wie die Kunstwerke der frühen Hochkulturen zeigen. Gibt es außerirdisches Leben? Ist es uns überlegen und technologisch weiter entwickelt? Wenn ja, warum nimmt es keinen Kontakt mit uns auf? Eine neue Theorie versucht, das Ausbleiben der außerirdischen Signale zu erklären.

Diese Theorie zeichnet kein besonders technikfreundliches Bild, sondern geht davon aus, dass wir die Sterne zu schlecht erforschen können, weil wir unseren eigenen Himmel mit Gerätschaften zugepflastert haben sollen. Laut dem Portal „Unilad“ umkreisen bereits mehr als 8.000 künstliche Satelliten die Erde. Die Masse der künstlichen Satelliten habe sich seit 2019 auf diese Zahl vervierfacht und werde bis zum Ende des Jahrzehnts weiter zunehmen, heißt es in dem Bericht.

Es sollen noch weitaus mehr werden:

Für die Zukunft wurden weltweit bereits rund 400.000 Satelliten für eine niedrige Erdumlaufbahn freigegeben. Das erschwert schon jetzt die Arbeit der Astronomen. So sagte Toni Tyson, Professor für Physik und Astronomie an der University of California, dem britischen „Telegraph“: „Wenn man im Jahr 2030 an einem dunklen Ort in den Himmel schaut, wird sich ein sehr makabres Bild ergeben“.

Er erklärte: „Der Himmel wird von sich bewegenden Satelliten wimmeln, und die Anzahl der Sterne, die man sehen kann, wird selbst an einem sehr dunklen Himmel minimal sein. Das ist ein großes Problem.“ Denn Satelliten bestehen aus Hightech-Materialien, die zusammen mit zahlreichen Spiegeln und Strukturen das Sonnenlicht direkt zur Erde reflektieren. Dadurch erzeugen sie helle Lichtspuren, die das Gesichtsfeld optischer Teleskope durchziehen und den Blick ins All erschweren.

Hinzu kommt die Vielzahl sendender Satelliten:

Systeme, die heute zur Aufrechterhaltung des Internets dienen, sollen bereits hochempfindliche Radioteleskope stören, heißt es in dem Bericht von „Unilad“. Die Sendeleistung dieser Satelliten übertreffe die Signale aus dem All bereits um das Millionenfache, was die Ortung der Quellen erschweren könne, so der Experte. Auch Weltraumteleskope seien davor nicht gefeit, so gebe es bereits übersättigte Bilder des Hubble-Teleskops, die durch reflektierende Satelliten gestört wurden.

Dr. Robert Massey, Deputy Executive Director der britischen Royal Astronomical Society (RAS), kommentiert: „Es besteht die reale Möglichkeit, dass wir bis zum Ende des Jahrzehnts Hunderttausende von Satelliten im Orbit sehen werden. Die Suche nach dem Ursprung des Lebens mag weit hergeholt sein, aber das Aufspüren von Signalen anderer Zivilisationen wird schwieriger, wenn der Himmel unglaublich stark und laut ist.“

In England etwa wird deshalb derzeit über Maßnahmen diskutiert

Massey dazu: „Im Gegensatz zur Lichtverschmutzung gibt es kein Entkommen, denn egal wo man auf der Erde ist, kann man den Himmel sehen. Wenn wir das unkontrolliert lassen, ist das meiner Meinung nach auch eine kulturelle Frage. Wenn es so weit kommt, dass die Satelliten etwa 10 Prozent der Sterne am Himmel ausmachen, die sich bewegen, dann ist das meiner Meinung nach ein ziemlicher Eingriff in die Natur und eine Schädigung dieser Umgebung“.

Quelle: unilad.com