16 Tiere gerettet, 90 totRettungsaktion veganer Aktivisten geht schief

16 Tiere gerettet, 90 tot: Rettungsaktion veganer Aktivisten schief – Exklusiv in der deutschen Sprache beschreibt das Wort „Verschlimmbessern“ einen Vorgang, bei dem der Versuch, etwas zu reparieren oder zu verbessern, den gegenteiligen Effekt nach sich zieht. Von daher betitelt es wohl recht treffend die Aktion einer Gruppe veganer Aktivisten aus Barcelona, die sich ursprünglich vorgenommen hatten, Tiere von einem Bauernhof zu retten, und nun beschuldigt werden, dabei 90 Kaninchen umgebracht zu haben.
Aus der Sicht von „Mythical Mia“ gestaltet sich der Sachverhalt auf Instagram jedoch zunächst folgendermaßen: Sie habe 16 Kaninchen befreit und das Gelände dann friedlich verlassen, woraufhin die Bauern sie und ihre Mitstreiter im Auto verfolgten, bis sie schließlich in einer Sackgasse von fünf Wagen umzingelt wurden.
„Sie hämmerten an die Scheiben, schrien und bedrohten uns. Wir riefen die Polizei, die nach einer Stunde eintraf.“
Mia erklärt weiter, dass die Polizei daraufhin jedoch Geleitschutz nach Hause verweigerte, was dazu führte, dass sie abermals von den Bauern gestellt wurden und einer davon auf ihren Wagen schoss.
In einem Video sieht man Mia mit einer blutenden Wunde im Gesicht, die ihr zufolge von dem Glas des Autofensters stammt, welches nach einem Treffer in das Auto gesplittert war.
„Das Fenster explodierte in meinem Gesicht und es gab eine Menge Blut von dem ganzen Glas. […] Trotz allem bin ich einfach nur glücklich, dass diese 16 Leben unversehrt sind. Sie waren das alles wert.“
Anwohner aus der Gegend erhoben daraufhin jedoch schwere Vorwürfe gegen die Aktivisten, und gaben gegenüber der Zeitung „La Vanguardia“ zu Protokoll, dass infolge der „Rettungsaktion“ 90 Kaninchen eingeschläfert werden mussten. Einige der mitgenommenen Tiere hatten kurz zuvor geworfen, weshalb der Nachwuchs ohne die lebenswichtige Pflege der Mutter zurückgelassen worden war.
Fünf weitere trächtige Tiere starben aufgrund des Einbruches, während andere angeblich gebrochene Wirbelsäulen oder Fehlgeburten aufgrund des Stresses erlitten. In dem Bericht heißt es, dass die Farm vor der Aktion 3.000 Kaninchen beheimatete, von denen 700 gerade mal etwa drei Tage alt gewesen seien.
Mia bestreitet indes, den Tod irgendwelcher Tiere auf der Farm verursacht zu haben, spricht von Falschinformationen und besteht darauf, nur die Kaninchen angefasst zu haben, die gerettet wurden.
„Wir waren weniger als fünf Minuten in der Farm und haben nur die Kaninchen berührt, die wir gerettet haben. Denen geht es jetzt gut, obwohl sie aufgrund der schmutzigen Lebensbedingungen auf der Farm sehr krank waren, als sie gerettet wurden. Wir haben keine Babys ohne ihre Mütter zurückgelassen, da wir nur junge Tiere gerettet haben. Wir hatten die ganze Zeit einen professionellen Tierarzt bei uns vor Ort.“
Die katalanische Polizei bewertet die Sachlage laut einer Sprecherin so:
„Am Sonntag, den 1. September um 19.30 Uhr, drang eine Gruppe von Aktivisten in einen Bauernhof in Gurb, Osona, ein und nahm 14 Kaninchen mit.
Als die Mossos d'Esquadra (autonome Polizei von Katalonien) am Ort des Geschehens ankam, waren die Aktivisten bereits draußen. Die 14 Kaninchen wurden nicht gefunden. Es waren einige Bauern am Tatort und es gab Spannungen zwischen den beiden Gruppen. Mossos trennten sie und eskortierten sie vom Gelände, um weitere Konflikte zu vermeiden.
Kurz vor 23 Uhr wurden wir informiert, dass eine Scheibe des Autos eines Aktivisten eingeschlagen worden war – und dass ein Mädchen Verletzungen im Gesicht durch das zerbrochene Glas hatte. Das Fenster wurde aufgrund der Art des Aufpralls höchstwahrscheinlich durch einen gewaltsamen Gegenstand eingeschlagen und nicht durch einen Schuss aus einer Schrotflinte.“
Wer am Ende nun recht hat, wissen wir ebenso wenig, weshalb mal von 14 und mal von 16 Tieren die Rede ist …
Quelle: 9gag.com