Jede zweite BankGirokonten werden für viele Bankkunden teurer

Jede zweite Bank will Gebühren erhöhen: Girokonten werden für viele Bankkunden teurer – Die Banken und Sparkassen stehen vor dem Hintergrund des anhaltenden Zinstiefes zunehmend unter Druck. Von daher wollen deutsche Geldhäuser in Sachen Kreditvergabe fürs Erste insgesamt restriktiver zu Werke gehen. Außerdem müssen sich viele Privatkunden auf weitere Gebührenerhöhungen einstellen.
Dies geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervor, im Zuge derer 120 Finanzinstitute zu ihren Erwartungen und Plänen befragt wurden.
Thomas Griess, Managing Partner Financial Services Deutschland bei EY, erklärt: „Die Institute in Deutschland mussten in den vergangenen Jahren lernen, sich in einem Niedrigzinsumfeld zurechtzufinden und mit deutlich geringeren Zinseinnahmen auszukommen als in früheren Zeiten.“
Da außerdem auch noch die Regulierung anzöge, werde es unterm Strich „damit immer schwieriger, profitabel zu wirtschaften“.
„Also denken die Banken weiter intensiv über neue Ertragsquellen nach.“
Der Studie zufolge gehen 52 Prozent der Institute davon aus, noch in diesem Jahr die Konditionen für Firmenkredite verschärfen zu müssen.
Gleiches befürchten sogar 57 Prozent in Sachen Immobilienkredite. Eine Mehrheit von 60 Prozent geht aber immerhin davon aus, dass sich Ratenkredite nicht verteuern werden.
Mit 49 Prozent plant fast jedes zweite Geldhaus steigende Gebühren für Girokonten, oder habe diese schon umgesetzt.
Zwölf Prozent der Banken verteuerten zudem bereits Überweisungen, bei 28 Prozent stehe dieser Schritt noch an.
Generell gelten Kostensenkungen als das Mittel zur Wahl, wenn es darum geht, die Profitabilität zu erhöhen. 58 Prozent der befragten Institute haben der Studie zufolge in dieser Hinsicht bedeutende Schritte unternommen, 29 Prozent prognostizieren für die kommenden Monate einen Rückgang der Beschäftigtenzahl.
41 Prozent blicken Stellenstreichungen im Frontoffice entgegen – also Bereichen mit Kundenkontakt.
In Bereichen wie dem Risikomanagement oder etwa der IT wollen 24 Prozent jedoch auch Neueinstellungen vornehmen.
Insgesamt sieht die deutliche Mehrheit von 59 Prozent voraus, dass die Zahl der Bankfilialen bis 2025 um mindestens ein Fünftel schrumpfen wird.
Quelle: spiegel.de