Investoren gesucht: Zwei Discountern droht das Aus – Vor dem Hintergrund aktueller Krisen und dem veränderten Kaufverhalten insbesondere der jüngeren Kundschaft steht dem deutschen Einzelhandel ein großer Wandel bevor. Einstmals günstig und stets verfügbare Artikel werden plötzlich zum raren Gut, Kunden kaufen in Angst vor etwaigen Engpässen ganze Regale leer, der Hype nach veganer Ernährung entwertet Tierprodukte, während der Ruf nach besseren Bedingungen in der Haltung den Preis für Fleisch, Eier oder Milch gleichzeitig erhöht.

Dazu erschweren Dürren und Handelsblockaden die Produktbeschaffung, während die Digitalisierung unüberhörbar an die Tür klopft, um mit neuen Konzepten das Einkaufserlebnis nachhaltig zu verändern.

Diesem Druck sind auf Dauer erfahrungsgemäß nur die Big Player gewachsen, so dass es kaum verwundert, dass demnächst zwei Discounter vom deutschen Markt zu verschwinden drohen.

Konkret geht es um die beiden Nonfood-Märkte Pfennigpfeiffer und Mäc Geiz, deren federführende Management Trust Holding AG (MTH) derzeit prüft, ob es Sinn macht, sich gänzlich aus dem deutschen Handel zurückzuziehen und die eigenen Anteile an Investoren zu veräußern.

Vor allem im ostdeutschen Raum präsent, werden in den bundesweit rund 390 Märkten vor allem Haushaltswaren verkauft. Zwar erwirtschaften die Ketten dabei zusammengerechnet jedes Jahr rund 200 Millionen Euro, im Zuge der Corona-Pandemie soll es jedoch zu millionenschweren Verlusten gekommen sein.

Gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ erklärte Martin Waldhäusl, seines Zeichens Vorstandschef der MTH-Gruppe, dass man sich bereits über verschiedene Möglichkeiten der Beteiligungen austausche und sogar ein Komplettverkauf als Option im Raum steht.

Wie es weiter heißt, befände sich die MTH-Gruppe derzeit in ersten Gesprächen mit strategischen Investoren, die Interesse an den beiden Handelsketten geäußert hätten.

Als Grund für den geplanten Verkauf wird angeführt, dass die Beteiligungen sich nicht in das restliche Geschäftsportfolio des österreichischen Konzerns einfügen würden. Allerdings hielte man sich Waldhäusle zufolge hinsichtlich der anstehenden Verkaufsgespräche noch sämtliche Optionen offen.

Denkbar wäre von daher, dass die MTH-Gruppe nicht sämtliche Anteile verkauft, und mit einer Mindestbeteiligung im Boot verbleibt.

Quellen: focus.de , t-online.de