Insekt gilt als potenziell tödlichstes TierDiese Art ist nun in Deutschland

Insekt gilt als potenziell tödlichstes Tier: Diese Art ist nun in Deutschland – Sie stammt aus Südostasien, birgt das Potenzial einer Übertragung gefährlicher Viren. Mittlerweile ist die Asiatische Tigermücke auch in Deutschland beheimatet. Wie man den kleinen Blutsauger richtig identifiziert und die Tiere effektiv bekämpfen kann, erfährt man in den folgenden Zeilen.
Ein erster Nachweis dieser Art erfolgte in Hessen: 2018 konnte man die Asiatische Tigermücke dort dokumentieren. Anne Janz, Staatssekretärin im Landesgesundheitsministerium, erläutert: „Die zunehmende Verbreitung ist eine Folge des Klimawandels, die sich auch bei uns in Hessen bemerkbar macht.“ Die Tiere vermehren sich demzufolge in dem deutschen Bundesland. So zitiert „Chip“ in einem Artikel unter Berufung auf die dpa Elisa Stickler vom Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP).
Demnach sei insbesondere 2022 die Zahl der in Deutschland erfassten Tiere sprunghaft angestiegen.
Die Expertin wörtlich:
„Das hat vermutlich mit dem heißen Sommer zu tun“. Der Verantwortungsbereich der 34-Jährigen am Standort in Dillenburg (Mittelhessen) ist das Monitoring der Asiatischen Tigermücke. In der vergangenen Saison 2022, deren Beginn durch die warmen Monate markiert wird und die bis zum Ende des Oktobers dauern kann, konnte man dort insgesamt 4.225 der Tiere dokumentieren.
Somit liegt der Schwerpunkt für ihr Aufkommen mehr im Süden Hessens. So lud man etwa im Kreis Bergstraße unlängst zu einer Informationsveranstaltung über Tigermücken. Worin liegen konkret die Gefahren, die von dem kleinen Blutsauger ausgehen? Der eigentliche Stich unterscheidet sich in seiner Auswirkung auf den menschlichen Körper dem Artikel zufolge wenig von dem hier verbreiteter Mückenarten: Es kommt zu Juckreiz und Schwellungen.
Doch die Mücke ist ein gefährlicher Überträger:
Ihr Stechrüssel und ihre Körpersekrete können Erreger wie das Dengue-, das Chikungunya- und das Zika-Virus beherbergen und das Tier diese an den Menschen weitergeben. Wie Stickler erläutert, muss die Tigermücke dazu einen Menschen stechen, der selbst Träger des Virus ist. Zudem müssen konstant sommerliche Temperaturen vorherrschen. Dann kann die Mücke selbst zum Überträger werden.
Entsprechend gering sei das Risiko einer solchen Übertragung in Hessen, solche Erreger seien hier bislang nicht verbreitet. Die Expertin erläuterte: „In ganz Deutschland wurde bisher keine Übertragung von Krankheitserregern durch eine Asiatische Tigermücke bei einem Menschen dokumentiert.“ Doch das Risiko für Krankheitsübertragungen könne sich durch eine weitere Ausbreitung erhöhen.
Erste Ausbreitung an der Schweizer Grenze – später Sichtung in Hessen
Wie man bei „Chip“ erläutert, kam es zu ersten Sichtungen dieser Mücke, welche weiße Streifen auf dem Rücken trägt, erstmals 2007. In der Nähe der Grenze zur Schweiz wurde die Asiatische Tigermücke dokumentiert. In Hessen wurde sie vor fünf Jahren nachgewiesen. Dem HLfGP zufolge kam es seitdem zu Registrierungen der Mücke in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau sowie im Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Rheingau-Taunus-Kreis und in den Stadtgebieten von Wiesbaden und Frankfurt.
Man nennt Möglichkeiten, die Art zu bekämpfen. Da die Tiere ihre Eier in kleinen Wasserbecken ablegen, ist es dem Artikel zufolge wichtig, Wasseransammlungen zu vermeiden. Etwa in Blumentöpfen, Regentonnen oder anderen Behältern – beispielsweise durch Abdeckung. Staatssekretärin Janz: „Werden Sie aktiv und helfen mit, die Ansiedelung der Tigermücke von vornherein zu verhindern.“ Sie betont:
„Beseitigen Sie stehendes Wasser und unterstützen Sie das hessische Tigermücken-Monitoring.“
Sollte man eine solche Mücke entdecken, sollte man möglichst ein Bild davon machen und an das HLfGP senden. Exemplare, die eingefangen wurden, sollte man möglichst nicht zermalmen und nach Rücksprache könnten diese eingeschickt werden. Stickler und ihr Kollege in Dillenburg werden diese dort in Augenschein nehmen, per Labor prüfen, ob es sich tatsächlich um eine asiatische Tigermücke handelt.
Sie führt aus: „Dann würden wir gegebenenfalls auf dem Grundstück vorbeikommen, nach verdächtigen Brutstätten schauen und womöglich Fallen aufstellen.“ Die Art wird auch in der Landeshauptstadt Wiesbaden bekämpft. Das dortige Gesundheitsamt sowie die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) wollen der Asiatischen Tigermücke einen Riegel vorschieben. In diesen Tagen geht es mit der Bekämpfung los.
Diese soll bis etwa Ende September andauern
Die Stadt teilte mit: „Um Verbreitungsgebiete frühzeitig zu erkennen, sind Tigermücken-Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung sehr hilfreich.“ Biologen untersuchen die Tiere im Landesamt für Gesundheit und Pflege Hessen. Asiatische Tigermücken messen dem Bericht zufolge zwischen zwei bis zehn Millimetern und sind auffällig schwarz-weiß gemustert. Bei der Bekämpfung in Wiesbaden konzentriert man sich demzufolge auf die Wasseransammlungen.
Wo diese nicht erreichbar sind, wie etwa bei Hofgullys, sei „eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig“. Man nutze dazu einen Wirkstoff, der zwar Mückenlarven abtöte, jedoch völlig unbedenklich für andere Insektengruppen oder auch Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen sei. Zahlreiche Kommunen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben sich für die Kabs zusammengetan.
Kabs-Direktor Dirk Reichle betonte, man müsse „auf breiter Front“ etwas tun: „Wir können nicht die Hände in den Schoß legen und sagen: Über kurz oder lang wird die Mücke wegen des Klimawandels sowieso hier sein, sparen wir also Geld.“
Quelle: chip.de