„Goldener Geier“: McDonald’s mit Negativ-Preis ausgezeichnet – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verleiht Jahr für Jahr den „Goldenen Geier“ als Auszeichnung für die größten Umweltlügen, die sich Unternehmen im Zuge der Produktwerbung leisten. In diesem Jahr geht der Preis an den Fast-Food-Giganten McDonald’s mit Blick auf dessen Kampagne „I am beautiful“.

Diese hat unter anderem zum Inhalt, dass benutzte Trinkbecher zu sogenannten Happy-Meal-Büchern verarbeitet werden.

In einer Pressemitteilung von McDonald’s heißt es dazu: „So werden die leeren McDonald’s Getränkebecher in den Restaurants beispielsweise separat gesammelt und zu Papier für Happy Meal Bücher verarbeitet.“

Aus Sicht der DUH handelt es sich dabei jedoch um eine „dreiste Umweltlüge“, werde tatsächlich mit lediglich rund einem Drittel der in Deutschland benutzten Einwegbecher doch nur ein Teil des eingesammelten Mülls über ein spezielles Recyclingverfahren wiederverwendet, das dazu auch noch in Großbritannien durchgeführt wird.

„Darüber hinaus bestehen die Happy-Meal-Bücher nur zu 40 Prozent aus recyceltem Bechermaterial. Für die restlichen 60 Prozent verwendet McDonald's neue Fasern, für die viele Bäume abgeholzt werden müssen“ so die DUH.

Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz ergänzt: „McDonald's hat den Goldenen Geier mehr als verdient für die Behauptung, Müll sei schön und das völlig überflüssige Produzieren von immer mehr Einweg-Verpackungsmüll.“

Die DUH fordert von McDonald’s in diesem Zusammenhang einen „radikalen Kurswechsel“.

Dazu sollte die Fast-Food-Kette beim Vor-Ort-Verzehr konsequent auf Mehrweg setzen, wie es etwa in Frankreich inzwischen sogar gesetzlich geregelt ist – „In deutschen Filialen findet man hingegen fast nur Einweg – und bunte Werbeplakate, die das schönreden sollen und das Recycling-Märchen erzählen“, kritisiert Metz.

Online hatten zuvor rund 20.000 Menschen über die Sieger des Negativ-Preises abgestimmt und dabei mit 27 Prozent McDonald’s auf den ersten Platz gehievt. Der zweite Platz geht an den Kreuzfahrtanbieter Costa Cruises, wo mit nachhaltigen Kreuzfahrten auf der „Costa Smeralda“ geworben wird.

Das Schiff werde aber mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben, welches ebenfalls klimaschädlich sei, wie die DUH betonte. Zudem betreibe Costa Cruises insgesamt nur zwei Schiffe mit LNG, die dazu auch noch wegen der gestiegenen Preise seit Beginn des Jahres mit Marine-Gasöl führen.

Ebenfalls aufs Treppchen schaffte es der Discounter Lidl, der bereits seit Monaten eine Kampagne für Einweg-Plastikflaschen laufen hat, die im CO2-Vergleich besser als Glas- und PET-Mehrweg sein sollen. Laut DUH vergleiche Lidl das eigene Einwegsystem jedoch mit Durchschnittsdaten aus dem Mehrwegbereich, die bereits bis zu zehn Jahre alt seien – und selbst dabei kämen die Mehrwegflaschen besser weg als Recyclingplastikflaschen.

Quellen: t-online.de , duh.de , mcdonalds.com