Gleitschirm-Akrobatik knapp überlebt: Fallschirmseile verheddern sich, Pilot bewahrt Nerven – Für Menschen mit Höhenangst klingt es wie ein Alptraum, doch jene, die eine großartige Aussicht genießen wollen, lieben es: das gemächliche Fliegen mit dem Gleitschirm in den Bergen. Paragliding bietet einen unvergesslichen Ausblick und das Gefühl, schwerelos über den Dingen zu schweben. Manchen, die es betreiben, wird es mitunter selbst zu langweilig – sie versuchen sich als Gleitschirm-Artisten: Acro-Paragliding. Kunstflug. Doch wenn der ins Auge geht, kann es verheerend enden.

Oder – wie in diesem Video – gerade noch einmal gut ausgehen. Hier dokumentierte der Paraglider Kevin Philipp ein Missgeschick am Schirm, welches gerade noch einmal glimpflich verlief. Das Video dauert genau eine Minute und zeigt einen Vorfall beim Acro-Gleitschirmfliegen, welcher am Ende wohl nicht zuletzt dadurch ein Happy End hatte, da Philipp selbst in dieser Extremsituation besonnen agierte und die nötigen Schritte durchführte.

Unter dem Video erläutert der Paraglider Notlage und Lösung:

Demnach sei er in eine starke Turbulenz geraten, wodurch etwas schiefging. Die linke Bremsleine habe sich demnach für einen Augenblick verfangen, bevor sie komplett durchriss. Der Wind zog dadurch den Schirm nach vorne und Kevin Philipp sei förmlich „hineingefallen“. Normalerweise sei in einer solchen Situation der nächste Schritt, dass der Sicherheitsfallschirm sich entfalte, welcher im Sitz respektive im Gurtzeug verstaut sei.

Bei dieser Form des Kunstflugs nutze man sogar zwei bis drei solcher Rettungsschirme. Doch sei es Kevin Philipp nicht möglich gewesen, auf diese Sicherheitsvorkehrungen zu bauen: Da er in seinen eigenen Gleitschirm gerast war, machten die verhinderten Leinen ein Öffnen unmöglich. Der Schirm verhedderte sich, verdrallte, aus dem Gleiten wurde ein Sturz im hohen Tempo. Philipp blieb eine allerletzte Chance: Er musste laut eigener Aussage „den Rettungsschirm manuell öffnen“.

Hierfür blieben ihm nur ein bis zwei Sekunden vor dem Aufprall – und es gelang. Er überlebte.

Dabei betont der Athlet, dass seine Sportart normalerweise durch die Mehrzahl an zusätzlichen Rettungsschirmen und in großer Höhe sicher zu trainieren sei. Er bezeichnete den Vorfall als äußerst „unglücklich und selten“.