Bis zu 100 km/h schnellPolizei erwischt Mann auf „frisiertem“ Fahrrad

Bis zu 100 km/h schnell: Polizei erwischt Mann auf „frisiertem“ Fahrrad – In München hat die Polizei einen Mann erwischt, der mit einem Rad fuhr, für das er keine Fahrerlaubnis besaß. Klingt im ersten Moment seltsam, ergibt aber Sinn, wenn man weiß, dass das akkubetriebene Gefährt frisiert war. Und zwar so effektiv, dass damit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h möglich waren.
Am Mittwoch fiel Beamten der Polizeiinspektion 13 im Rahmen einer Streifenfahrt im Münchener Stadtteil Schwabing ein Radfahrer auf, da dieser auf der Leopoldstraße im Bereich der Potsdamer Straße deutlich schneller unterwegs war als die dort fahrenden Autos.
Die Polizisten konnten den 21-Jährigen stoppen und stellten bei der Kontrolle fest, dass er aus einem gewöhnlichen Fahrrad ein akkubetriebenes Kraftrad gebastelt hatte, das nach eigenen Angaben Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen konnte.
Für ein solches Kraftrad hätte der Mann einen gültigen Versicherungsvertrag nebst Betriebs- oder gültiger Fahrerlaubnis besitzen müssen, wovon er jedoch nichts vorweisen konnte. Von daher wurde das Gefährt zum Zwecke der Durchführung eines Gutachtens sichergestellt und aufgrund drogentypischer Auffälligkeiten ein Urintest durchgeführt.
Jener schlug dann auch auf THC – der Stoff, welcher in Cannabis für den Rausch sorgt – und Kokain an, weshalb auch noch eine Blutprobe fällig wurde.
Gegen den jungen Mann wird nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, einem Vergehen nach dem Pflichtversicherungsgesetz und verschiedener weiterer Verkehrsordnungs- und sonstiger Ordnungswidrigkeiten ermittelt.
Dem Pressebericht der Münchener Polizei folgt folgender Hinweis:
„Zulassungsrechtlich stellt ein so manipuliertes Pedelec mit zu hoher Höchstgeschwindigkeit kein normales Fahrrad mehr dar, sondern wird zum Kleinkraftrad, für das man eine Zulassung, eine Betriebserlaubnis, eine Versicherung und einen Führerschein benötigt.
Darüber hinaus steigern die deutlich höheren Geschwindigkeiten das Unfall- und das Verletzungsrisiko, weil der Rahmen und vor allem die Bremsen der normalen Pedelecs für solch hohe Geschwindigkeiten gar nicht ausgelegt sind.
Diejenigen, die ihre Pedelecs frisieren, sollten sich daher neben der Tatsache, dass sie sich strafbar machen, der erhöhten Unfallgefahr bewusst sein.“
Quelle: spiegel.de