Getrennt nach 33 Stunden VR-ChirurgieEingriff am Hirn trennt siamesische Zwillinge

Getrennt nach 33 Stunden VR-Chirurgie: Eingriff am Hirn trennt siamesische Zwillinge – Bilder eines gelungenen medizinischen Eingriffs gehen um die Welt. Einem britischen Chirurgen gelang es, siamesische Zwillinge zu trennen, die an den Gehirnen zusammengewachsen waren. Die beiden brasilianischen Jungen Bernardo und Arthur Lima, drei Jahre alt, waren zuvor bereits nicht erfolgreichen chirurgischen Eingriffen unterzogen worden.
Nun gelang es dem Kinderchirurgen Noor ul Owase Jeelani mit dem Great Ormond Street Hospital und einem internationalen Team von Chirurgen, die beiden Kinder endgültig zu trennen. Ein Rekord, da die beiden damit die ältesten siamesischen Zwillinge mit einem sogenannten „Craniopagus“ darstellen, am Kopf zusammengewachsen sind, die erfolgreich getrennt werden konnten. Dr. Jeelani ist auch Begründer der wohltätigen Organisation Gemini Untwined, welche den Eingriff finanzierte.
Der Organisation zufolge war der Eingriff einer der komplexesten, der je erfolgreich vollzogen wurde.
Dr. Jeelani zufolge war es das erste Mal, dass Chirurgen aus mehreren Ländern mithilfe von VR-Headsets gemeinsam im selben „Virtual-Reality-OP“ einen Eingriff vornahmen: „Es ist einfach wunderbar, die Anatomie zu sehen und die Operation durchzuführen, bevor man die Kinder tatsächlich einem Risiko aussetzt. Sie können sich vorstellen, wie beruhigend das für die Chirurgen ist. In gewisser Weise gelten diese Operationen als die schwierigsten unserer Zeit, und sie in der virtuellen Realität durchzuführen, war wirklich wie der erste Mensch auf dem Mars.“
Die erwähnten Eingriffe vor der trennenden Operation erschwerten die Arbeit der Ärzte noch – die erfolgreichen Versuche hatten die Köpfe der Kinder an kritischen Stellen mit Narbengewebe gezeichnet. Jeelani beschrieb seinen Zustand nach der 33-stündigen Operation zwar als „vollkommen erledigt“, doch er „platze vor Glück für die Familie“. „Es gab jede Menge Tränen und Umarmungen“, so Jeelani. „Es war wunderbar, ihr auf dieser Reise zur Seite stehen zu können.“
Dem Kinderchirurgen zufolge geht es den Jungen gut und sie erholen sich
Auf seine wohltätige Organisation angesprochen, erklärte er: „Die Idee hinter der Wohltätigkeitsorganisation war es, einen globalen Gesundheitsdienst für extrem seltene Fälle zu schaffen, um zu versuchen, die Behandlungsergebnisse für solche Kinder zu verbessern. Ich denke, das Modell, das wir umgesetzt haben, kann und sollte auch für andere sehr seltene Erkrankungen übernommen werden.“ Es war Jeelanis sechster trennender Eingriff bei siamesischen Zwillingen, der unter Beteiligung von Gemini Untwined vorgenommen wurde.
So hatte er bereits in Pakistan, dem Sudan, Israel und der Türkei operiert. Ebenfalls an der chirurgischen Leitung beteiligt war Dr. Gabriel Mufarrej, Kopf der Kinderchirurgie des brasilianischen Instituto Estadual do Cerebro Paulo Niemeyer. Er kommentierte: „Seit die Eltern der Jungen vor zweieinhalb Jahren aus ihrer Heimat in der Region Roraima nach Rio kamen, um unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen, sind sie Teil unserer Familie hier im Krankenhaus. Wir freuen uns, dass die Operation so gut verlaufen ist und das Leben der Jungen und ihrer Familie so sehr verändert hat.“
Quelle: ladbible.com