Gesundheitsstudie zu potenziell tödlichem Herzleiden: Cannabis-Nutzer haben Risiko für Vorhofflimmern – Dieser Tage ist die mögliche Legalisierung von Cannabis in der Bundesrepublik ein Thema, das kontrovers debattiert wird. Viele sehen in Cannabis ein Mittel zur Freizeitentspannung, nicht ungefährlicher als das abendliche Glas Bier. Eine Studie kommt nun zu einem eigenen Schluss. Demnach sollen regelmäßige Kiffer ein deutlich höheres Risiko für ein potenziell tödliches Herzleiden aufweisen.

Konkret ist damit das Vorhofflimmern gemeint, welches sich bei Cannabis-Konsumenten direkt aus der Art ergeben kann, wie das Rauschmittel konsumiert wird. Dies zumindest ist die Aussage einer Studie von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in San Francisco, welche im „European Heart Journal“ publiziert wurde. Das erhöhte Risiko des Vorhofflimmerns zeigte sich bei von der Studie untersuchten Personen durch unregelmäßige und zu schnelle Herzschläge.

Puls über 100

Wie das Portal „LADBible“ berichtet, konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass regelmäßige Cannabis-Konsumenten im Vergleich zu Nichtnutzern eine um 35 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit aufwiesen, binnen der nächsten zehn Jahre die Diagnose Vorhofflimmern zu erhalten. Gesundheitsbehörden zufolge können Personen mit Vorhofflimmern einen Puls über 100 Schlägen im Ruhezustand aufweisen.

Dieser liegt somit deutlich über dem typischen Erwachsenen-Ruhepuls, welcher sich je nach Person irgendwo zwischen 60 bis 100 Schlägen bewegen sollte. Schwindel, Kurzatmigkeit und Bemühungen sowie das sprichwörtliche „Herzflattern“ mit Rhythmusstörungen, welche „oft für ein paar Sekunden, in manchen Fällen für ein paar Minuten“ auftreten, können den Zustand anzeigen.

In der Studie heißt es:

„Manchmal verursacht Vorhofflimmern keine Symptome und der Betroffene ist sich der Unregelmäßigkeit seines Herzschlags gar nicht bewusst.“ Ein wichtiges Detail der Studie: Die Experten betonen, dass das Vorhofflimmern nicht vom Cannabis selbst ausgeht, sondern vielmehr von der Art und Weise, wie es geraucht wird. Die Autoren der Studie konstatieren:

„Obwohl der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten von Vorhofflimmern schwächer war als bei den anderen Substanzen, wies der Cannabiskonsum immer noch einen ähnlich großen oder größeren Zusammenhang auf als Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und chronische Nierenerkrankungen. Darüber hinaus wiesen Personen mit Cannabiskonsum ein ähnliches relatives Risiko für Vorhofflimmern auf wie Personen mit herkömmlichem Tabakkonsum.“

Basis der Studie:

Die Daten von ganzen 23 Millionen Patienten. Ausgewertet wurden auch die Ergebnisse von Konsumenten, die andere Rauschmittel als Cannabis nutzten, darunter Kokain, Crystal Meth und Opiate. Bei Kokainnutzern liegt das Risiko für ein Vorhofflimmern um 61 Prozent höher als bei Abstinenten, bei Personen, die Heroin, Opiate oder „verschriebene Medikamente“ nehmen, wie es bei „LADbible“ heißt, sei das Risiko für einen besonders schweren Fall sogar um 74 Prozent erhöht.

Quelle: ladbible.com