Andere Länder, andere Sitten und vor allem auch andere Gesetze. Wie hart die Strafen andernorts sein können, ist bekannt, gibt es doch von Steinigungen bis zur Entfernung der Hand allerlei Extremgesetze gegen Täter. So wie nun auch in Nigeria, wo man mit einem neuen Gesetz hart gegen Vergewaltiger vorgehen wird.

Genauer gesagt betrifft es den Bundesstaat Kaduna des afrikanischen Landes, wo jetzt Vergewaltiger bei einer Verurteilung mit chirurgischer Kastration bestraft werden. Wer sich fortan an Kindern unter 14 Jahren vergreift, dem werden bei einem Schuldspruch die Hoden entfernt – es ist zusätzlich auch noch die Todesstrafe obendrauf möglich. Doch auch wenn die Opfer über 14 sind, kann dem Täter eine Kastration plus eine lebenslange Haftstrafe drohen.

Das gilt jedoch nicht nur für Männer, auch Frauen, die sich an kleinen Jungen vergehen, droht eine Sterilisation durch Entfernung der Eileiter. Zudem droht ihnen wie bei den Männern zusätzlich der Tod oder das Gefängnis. Zusätzlich gibt es in dem nigerianischen Bundesstaat ein Register, in dem ALLE Sexualstraftäter erfasst werden, die sich an Kindern vergangen haben. Das Register soll mit allen Namen in den Medien veröffentlicht werden.

Der Gouverneur des Bundesstaates, Nasir el-Rufai: „Diese drastischen Strafen sind notwendig, um Kinder besser vor schlimmen Verbrechen zu schützen.“ Eine Verschärfung des Gesetzes ist auch darauf zurückzuführen, dass die sexuelle Gewalt in Nigeria in den letzten Monaten rapide angestiegen ist.

Seit der Verhängung von Corona-Ausgangssperren stieg die Zahl sexueller Gewalttaten laut UN-Bericht stellenweise um fast 60 Prozent innerhalb von zwei Wochen. Bereits im vergangenen Juni riefen alle 36 Bundesstaaten Nigerias den Notstand aus. Der Grund: Zunahme von sexueller Gewalt.

Quelle: bild.de