Mildes Urteil gefallen: Deutscher Rentner hatte Kampfpanzer „Panther“ im Keller – immer mal wieder gehen Berichte durch die Medien, dass bei Personen in Deutschland eine mehr oder minder umfangreiche Waffensammlung sichergestellt wird, doch in Sachen Umfang und Größe sprengt die Nummer aus dieser Meldung den Rahmen. Immerhin ist ein Rentner vor Gericht gelandet, der neben anderen Waffen einen Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg im Arsenal hatte: einen waschechten „Panther“.

2015 war in der Villa eines Waffensammlers an der Kieler Förde der Kampfpanzer aus dem Jahre 1944 bei einer Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft sichergestellt worden. Weitere Funde umfassten neben dem „Panther“: eine salopp „88er“ genannte Luftabwehrkanone, einen Mörser, mehrere Maschinen- sowie Sturmgewehre, Pistolen (halb- und vollautomatisch) sowie über 1000 Schuss Munition. Krönung des Ganzen neben besagtem Kampfpanzer:

Ein Torpedo …

Mit seinen Sammlerstücken hatte der Rentner gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie das Waffenrecht verstoßen und war vor dem Kieler Landgericht angeklagt worden. Anfang August 2021 fiel das Urteil. Dabei konnte der Mann mit Milde rechnen, sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft und Gericht hatten sich auf eine zur Bewährung ausgesetzte Strafe geeinigt, wie die „dpa“ berichtet.

Die Dauer beläuft sich auf höchstens ein Jahr und fünf Monate, der Rentner hatte seinen Anwalt ein Geständnis über den Kauf der Flak 88 sowie des „Panthers“ verlesen lassen. Somit hatte der Mann eingeräumt, Waffen, Munition und Sprengstoff ohne nötige Genehmigung zu besitzen. Teil des Urteils: eine Geldauflage von 250.000 Euro. Vier Monate der Strafe sollen als verbüßt gelten – wegen rechtsstaatswidriger Verfahrensverzögerung.

Museumsstück

In den späten 70er Jahren hatte der Sammler den Kampfpanzer als Schrott in England erworben und dann restaurieren lassen. Danach verfrachtete er ihn in seinen Keller. Aus einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ geht hervor, dass der Motor für einen Betrag von rund 28.000 Euro für den Sammler durch die Bundeswehr instandgesetzt worden sein soll. 2015 hatte der Fall für internationales Aufsehen gesorgt.

Seinerzeit sei nach dem Fund die Rede von einem Panzer als Lebenswerk gewesen sein – nun hat wohl ein Militärmuseum aus den Vereinigten Staaten Interesse an dem Stahlkoloss angemeldet. Der „Panther“ könnte demnach zu einem Ausstellungsstück werden.

Quelle: merkur.de