Gegen die Verpflichtung, nicht zurückzukommenStadt bietet Bettlern Einweg-Reisetickets an

Gegen die Verpflichtung, nicht zurückzukommen: Stadt bietet Bettlern Einweg-Reisetickets an – Im schweizerischen Basel ist man auf Bettler nicht besonders gut zu sprechen. Um die Straßen von ihnen zu „säubern“, hat die hiesige Migrationsbehörde von daher einen recht unkonventionellen Plan ersonnen: Bettler erhalten ein Einwegticket nach „irgendwohin, Hauptsache nicht hier“.
Einem Bericht von „Le News“ zufolge bietet die Baseler Migrationsbehörde Bettlern einen Reisegutschein für ein beliebiges Ziel irgendwo in Europa gegen die Bedingung an, sich verbindlich zu verpflichten, nie wieder in die Stadt zurückzukehren.
Konkret erhält jeder Bettler, der das Angebot annimmt, einen Bahngutschein und Handgeld in Höhe von 20 Franken. Dafür muss aber zuvor ein schriftlicher Vertrag mit der Schweizer Regierung unterzeichnet werden, welcher das Versprechen, nicht zurückzukehren, rechtlich gültig macht.
Wer dennoch bei einer Rückkehr erwischt wird, wird sofort abgeschoben.
Laut „20 Minutes“ erklärte Toprak Yergu, Sprecher des Basler Justizdepartements: „Die Empfänger müssen sich schriftlich verpflichten, nicht in die Schweiz zurückzukehren – zumindest für eine gewisse Zeit. Wenn sie erneut kontrolliert werden, riskieren sie die Ausweisung aus unserem Land.“
Bis zum 29. April 2021 sollen insgesamt 31 Personen das Angebot wahrgenommen haben, um in ihre Heimat zurückzukehren. Darunter auch sieben Deutsche.
Diese neue Maßnahme unterstreicht die allgemeine Haltung, welche das Land Bettlern gegenüber an den Tag legt. Bereits im Jahr 2014 wurde eine Frau zu einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken (ca. 455 Euro) verdonnert, weil sie in der Stadt Genf gebettelt hatte.
Sie war nicht in der Lage, die Strafe zu zahlen, und wurde daraufhin für 5 Tage in Gewahrsam genommen. Die Regierung des Schweizer Kantons Waadt verbot 2016 das dortige Betteln sogar gänzlich per Gesetz.
Quelle: lenews.ch